In der Sparte mit den Chips für die Autoindustrie, die fast die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmacht, verzeichnete Infineon im dritten Quartal 2018/19 (per Ende September) mit einem Zuwachs von sechs Prozent zum Vorjahr das größte Wachstum. Allerdings fiel die Steigerung zum Vorquartal mit nur einem Prozent gering aus. Die Nachfrage aus der kriselnden Autoindustrie bleibt nach wie vor eine Herausforderung. Frische Wasserstandsmeldungen gibt es hier schon in Kürze.
Nach Jahren mit Wachstum aus eigener Kraft kündigte Infineon im Juni an, für neun Milliarden Euro den US-Konkurrenten Cypress Semiconductor übernehmen zu wollen und so weltweit zur Nummer eins bei den Chips für den Automobilmarkt zu werden. Stimmen die US-Wettbewerbsbehörden zu, soll der Zukauf bis Anfang 2020 abgeschlossen sein. Der Konzern erwartet in den kommenden Jahren erhebliche Kosten- und Umsatzsynergien.
Kurzfristig spürt Infineon jedoch den gesamtwirtschaftlichen Gegenwind. Offizielle Zahlen für das vor wenigen Tagen beendete Geschäftsjahr 2018/19 gibt es am 12. November. Die im März gesenkte Prognose dürfte auch dank eines starken Dollars erreicht worden sein. Die Prognose für das erste Quartal 2019/20 dürfte aber noch verhalten ausfallen. Spätestens ab dem zweiten Halbjahr sollte die Talsohle in Sachen Profitabilität dann durchschritten sein.
Das Automotive-Segment dürfte bei Infineon der wichtigste Impulsgeber bleiben – kurz- und langfristig. Am 8. Oktober gibt es für diesen Bereich einen Analysten-Call. Ein spannender Termin, den sich Anleger notieren sollten.
Das Fazit hat Bestand: Die strukturellen Treiber bei Infineon sind intakt. Anleger mit Weitblick können das aktuelle Niveau daher zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen.