Eine der letzten Bären gibt auf. Bislang stufte Achal Sultania von der Credit Suisse die Aktie von Infineon mit “Underperform” und Kursziel 31 Euro ein. Nun hat Analyst seine Einschätzung überarbeitet. Sein neues Fazit lautet: “Outperform” mit Ziel 42,50 Euro. Zum neuen “Superbullen” reicht das zwar nicht. Dennoch hat dieses Upgrade eine Signalwirkung.
Der Megatrend Elektromobilität erweist sich bei Infineon mehr und mehr als Wachstumstreiber. Der Konzern liefert Chips für die Stromversorgung, sogenannte Hochleistungshalbleiter auf Basis von Siliziumcarbid (SiC). Diese bieten im Vergleich zu den bis dato eingesetzten Siliziumchips eine bessere elektrische Leitfähigkeit. Das sorgt für mehr Reichweite bei den Autos. Angesichts der beschleunigten Durchsetzung der E-Mobilität geht Analyst Sultania mittlerweile davon aus, dass der Halbleiterkonzern seine mittelfristigen Ziele übertreffen kann. Auch im SiC-Bereich würde der DAX-Konzern Fahrt aufnehmen. Sultania liegt mit seinen bis 2023 erhöhten Ergebnisschätzungen nun um bis zu 16 Prozent über dem Marktkonsens.
Goldman Sachs („Buy“) war mit einem Kursziel von 42,30 Euro lange Zeit größte Optimist bei Infineon. Doch zwischenzeitlich hat Berenberg nachgelegt und den fairen Wert auf 45 Euro angehoben. Kurz darauf hat die Investmentbank Oddo BHF das Kursziel auf 44 Euro hochgesetzt. Im Anschluss legte eine ganze Reihe von Experten nach. Der “Club der 40er” bekam immer mehr Mitglieder. Zuletzt legte Florian Treisch von der Commerzbank („Kaufen“) nach und hob den fairen Wert für die Aktie des Chipherstellers von 30 auf 43 Euro an.
Ebenfalls interessant: Von heute an wird die Aktie des Münchener Chipherstellers Infineon auch im Eurostoxx 50 zu finden sein. Sie ersetzt im Leitindex der Eurozone wie bereits berichtet das Papier des finnischen Netzwerkausrüsters Nokia. Im DAX und im Stoxx Europe 50 bleibt alles beim Alten.
Auch wenn viele Analysten zuletzt ihre Kursziele angehoben haben, ist die Infineon-Aktie nach der dynamischen Aufwärtsbewegung der letzten Monate in eine etwas ruhigere Gangart gewechselt. Dennoch dürfte sich der Kurs in den kommenden Wochen wieder dem Mehrjahreshoch vom 1. März bei 36,96 Euro annähern. Solange die Aktie oberhalb der Unterstützung bei 31 Euro bleibt, lassen Anleger ihre Gewinne daher laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)