Halbleiter sind essenziell, um die kommenden Trends der Automobilindustrie erfolgreich umzusetzen. Infineon wird dank der guten Positionierung bei der zunehmenden Digitalisierung der Automobilindustrie eine entscheidende Rolle spielen. Mit der geplanten Übernahme des US-Konkurrenten Cypress Semiconductor würde der Konzern sogar zur Nummer eins bei den Chips für den Automobilmarkt werden.
Nach Jahren mit Wachstum aus eigener Kraft kündigte Infineon im Juni an, mit der Übernahme von Cypress Semiconductor zusätzliche Wachstumspotenziale zu erschließen. Der Konzern erwartet durch den Deal in den kommenden Jahren erhebliche Kosten- und Umsatzsynergien. Stimmen die US-Wettbewerbsbehörden zu, soll der Zukauf bis Anfang 2020 abgeschlossen sein. Die Finanzierung steht. Die Kursdelle nach der Kapitalerhöhung zu 13,70 Euro ist ausgebügelt.
Schon jetzt bedient der Chipriese, der 1999 als Ausgliederung aus dem Siemens-Konzern entstand, mit seiner Technologie für assistiertes und elektrisches Fahren Felder, die andere Wettbewerber nicht so stark ansteuern und erzielt rund 43 Prozent des Gesamtumsatzes in diesem Segment. 2018 legten die Umsätze hier um rund zehn Prozent zu bei einer Segmentergebnis-Marge von 14,2 Prozent (Vorjahr: 15,9 Prozent).
Die Megatrends Elektromobilität und automatisiertes Fahren sind die bestimmenden Wachstumstreiber. Sie lassen den durchschnittlichen Halbleiterbedarf pro Fahrzeug besonders stark ansteigen und werden voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren für über die Hälfte des Wachstums in dem Segment Automotive sorgen. Daneben profitiert der Konzern von neuen Funktionen in den Bereich Beleuchtung, Komfort und Fahrsicherheit sowie von der weiteren Elektrifizierung der bislang hydraulischen und elektromechanischen Aggregate.
Im Automotive-Bereich dürften die Umsätze weiter schneller wachsen als im gesamten Konzern. Für den 8. Oktober ist ein Update-Call für das Autogeschäft angesetzt. Ein Termin, den sich Infineon-Anleger vormerken sollten.