Seit einigen Tagen ist zu beobachten, dass Prognosesenkungen viele Aktien auf dem heimischen Kurszettel nur kurzzeitig belasten. Investoren nutzen schwächere Kurse umgehend zum Kauf. Ein gutes Beispiel dafür: die Infineon-Aktie. Doch woher kommt diese relative Stärke bei der DAX-Aktie?
Nach der Gewinn- und Umsatzwarnung Ende März rutschte die Infineon-Aktie deutlich ab. Im Anschluss drehte die Kurs aber wieder deutlich auf.
Kein Wunder: Aus China gibt es endlich wieder bessere Konjunkturdaten. Die zweitgrößte Volkswirtschaft legte im ersten Quartal um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Experten hatten wegen der negativen Auswirkungen des Handelskrieges mit den USA ein langsameres Wachstum erwartet. China ist weltweit mittlerweile der wichtigste Absatzmarkt für Autos. Das Automobilgeschäft wiederum ist das mit Abstand wichtigste Standbein bei Infineon. Der Konzern erzielt mit der Sparte rund 40 Prozent seines Umsatzes.
Mit dieser starken Performance steht die Infineon-Aktie in der Chipwelt aber nicht alleine - im Gegenteil. Die DAX-Papiere fahren den Wettbewerbern aus der Peergroup wie ON Semiconductor oder NXP Semiconductor im laufenden Jahr in Sachen teilweise hinterher.
Wie geht es weiter? Hält das positive Momentum an, könnte die Aktie nun einen Durchmarsch bis 22,00 Euro versuchen. Die Deutsche Bank sieht ihren Top-Pick sogar erst bei 23,00 Euro fair bewertet. Kurzfristig sollten bei der leicht überkauften Aktie aber auch kleinere Kursrücksetzer einkalkuliert werden. Auf Jahressicht sind weiter steigende Kurse in Richtung 25,00 Euro zu erwarten.