DAX und Co starten mit deutlichen Abschlägen in die Vorweihnachtswoche. Als Grund werden die ungebrochen hohen Sorgen vor neuen Lockdown-Maßnahmen und Verluste an den Börsen in Asien angeführt. Zudem hat der demokratische Senator Joe Manchin am Sonntag erklärt, dass er nicht für das Sozial-Paket von Präsident Joe Biden stimmen wird. Die Infineon-Aktie fällt in diesem Marktumfeld ebenfalls zurück.
Manchin hat seinen Daumen über das wichtigste sozialpolitische Projekt von Joe Biden gesenkt. Der sogenannte „Build Back Better“-Plan sollte den sozialen Sektor, das Gesundheits- und Bildungssystem sowie den Klimaschutz mit 1,75 Billionen Dollar stützen. Damit steht eines der wichtigsten Projekte der Demokraten vor dem Aus. Das sorgt für Unruhe – auch am Kapitalmarkt.
An den Rahmenbedingungen und Aussichten hat sich bei dem Chipriesen dadurch aber nichts Wesentliches geändert. Anleger sollten sich von den aktuellen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Die Sorgen vor der Ausbreitung und den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Variante Omikron dürften die Aktie nur temporär belasten.
Mit Blick auf das Jahr 2022 bleibt die Infineon-Aktie bei vielen Analysten bevorzugter Branchentitel. Auch DER AKTIONÄR hebt weiter den Daumen. Kein Wunder: Der Halbleiterkonzern hat seine Hausaufgaben gemacht. Vorstand Reinhard Ploss führte den einstigen Pleitekandidaten wieder an die Weltspitze. Nach der 9-Milliarden-Euro-Übernahme des US-Wettbewerbers Cypress Semiconductor, setzte der Konzernchef mit dem neuen Werk für Leistungselektronik am Standort Villach (Österreich) ein Ausrufezeichen. Mit Jochen Hanebeck hat der Konzern zudem einen Nachfolger für seinen Ende März scheidenden Vorstandschef Reinhard Ploss gefunden.
Die Volatilität nimmt spürbar zu. Die strukturellen Wachstumstreiber und Trends bei Infineon sind aber intakt. Anleger mit Weitblick legen sich weiter bei Kursen unter 38 Euro auf die Lauer. Auf der Terminseite ist es am Montag recht ruhig. Am Abend veröffentlicht nach US-Börsenschluss Micron Technology seinen Quartalsbericht. Dieser dürfte auch für Infineon frische Impulse liefern.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Derivate auf Infineon befinden sich im Hebel-Depot von DER AKTIONÄR.