Die Infineon-Aktie zählt zur Wochenmitte mit Abstand zu den größten Verlierern im DAX. Grund für den Schwächeanfall sind zwei negative Analystenstimmen aus den USA. Die Experten von JPMorgan und Morgan Stanley haben ihre Kaufempfehlungen für die Papiere des Chipherstellers aufgegeben.
JPMorgan hat Infineon von "Overweight" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel auf 47 Euro belassen. Langfristig bleibt Analyst Sandeep Deshpande zwar optimistisch für den Chipkonzern aufgrund seiner guten Positionierung in Elektrifizierung und Automatisierung. Kurzfristig deuteten Branchendaten aber auf eine Normalisierung des Marktes hin, und die Lagerbestände bei den Autozulieferern seien auf Rekordniveau, so Deshpande. Der derzeitige Chipmangel könne daher dazu führen, dass es bald eine kurze Phase des Überangebots gibt. Dies dürfte auch zu einer Normalisierung bei den Preisen führen.
Morgan Stanley ist von "Overweight" auf "Equal-weight" gegangen. Das Kursziel wurde dabei aber von 42,50 auf 43,00 Euro angehoben. Analyst Adam Wood geht davon aus, dass für den Chiphersteller das kurzfristige Aufwärtspotenzial in den aktuellen Bewertungen bereits ausreichend berücksichtigt ist.
Anleger sollten sich von den aktuellen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Beide Analysten sehen ausgehend vom aktuellen Kursniveau sogar noch Luft nach oben für die Aktie. DER AKTIONÄR hält ebenfalls an seiner positiven Einschätzung fest. Infineon hat seine Hausaufgaben gemacht. Die strukturellen Wachstumstreiber und Trends sind intakt.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Derivate auf Infineon befinden sich im Hebel-Depot von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)