Anfang Juni sah es noch so aus, als könnte die Infineon-Aktie mit dem Sprung über den horizontalen Widerstand bei 30 Euro ein Kaufsignal generieren. Doch mit dem Stimmungsumschwung am Gesamtmarkt wurden der DAX-Titel ausgebremst. Gut vier Wochen später rückt die 20-Euro-Marke ins Visier. Nun meldet sich ein Analyst zu Wort.
Die heimischen Investoren blicken derzeit mit Argusaugen auf die Aktivitäten der Notenbanken – sowohl in Europa als auch in den USA. Die Sorge: Die eingeleiteten Maßnahmen zur Eindämmung der steigenden Inflation könnten zu einer Rezession führen.
JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande hat sich im Rahmen einer Branchenstudie mit möglichen Auswirkungen einer potenziellen Rezession auf die von ihm beobachteten Halbleiterunternehmen auseinandergesetzt.
Er glaubt, dass die Aussichten des Sektors in den kommenden fünf Jahren von einem strukturellen Nachfragewachstum in Bereichen wie Cloud, Autoelektrifizierung und -automatisierung sowie Internet der Dinge (IoT) gestützt werden. Dadurch sollte der Halbleitermarkt schneller wachsen als die Wirtschaft insgesamt, so der Experte.
Vor diesem Hintergrund hat der Analyst das Kursziel für die Infineon-Aktie mit 38,50 Euro bestätigt. Damit sieht Deshpande für den heimischen Chipriesen mittel- und langfristig rund 75 Prozent Kurspotenzial. Die Kursziele der Analysten liegen im Schnitt sogar erst bei rund 40 Euro.
Trotz aller Krisenherde sieht sich Infineon bisher auf Kurs. Frische Wasserstandsmeldungen gibt es spätestens Anfang August mit den Zahlen für das dritte Geschäftsquartal 2021/22. Anleger mit Weitblick bewahren Ruhe. Werden die kommenden Signale der Notenbaken von den Marktteilnehmern positiv aufgenommen und können sich DAX und Co weiter stabilisieren, dürfte sich die Infineon-Aktie schnell wieder von den aktuellen Tiefstständen nach oben lösen.
(Mit Material von dpa-AFX)