Die Aufwärtsbewegung der Infineon-Aktie hat gestern wieder Fahrt aufgenommen. Zusätzliche Impulse für den Chiphersteller könnte es schon am heutigen Abend geben, wenn mit Micron Technology einer der weltweit größten Chip-Hersteller Quartalszahlen veröffentlicht. Passen Zahlen und Ausblick, könnte die DAX-Aktie ihr Hoch aus dem April wieder ins Visier nehmen.
Anfang April war die Infineon-Aktie mit 37,31 Euro auf den höchsten Stand seit 2001 gestiegen. Im Anschluss haben Inflations- und Zinssorgen sowie die Fragezeichen hinter der Steuerpolitik von US-Präsident Joe Biden für Verunsicherung gesorgt. Der Test der charttechnischen Unterstützung im Bereich um 31/32 Euro und der 200-Tage-Linie (aktuell bei 31,92 Euro) verlief erfolgreich.
Frische Zahlen von Infineon gibt es offiziell erst am 3. August. Im laufenden dritten Quartal erwartet der Chipriese einen Umsatz zwischen 2,6 und 2,9 Milliarden Euro (Q2: +3,0 Prozent auf 2,7 Milliarden). Bestehende Liefereinschränkungen werden das Umsatzwachstum aber etwas belasten. Die Segmentergebnis-Marge wird dennoch bei 18 Prozent gesehen.
Aufgrund der guten Entwicklung in den ersten beiden Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2020/21 (30. September) und der weiterhin starken Dynamik des Halbleitermarkts hob der Konzern Anfang Mai seine Jahresprognosen erneut an. Nach dem starken Jahresauftakt wird der Umsatz bei 11,0 Milliarden Euro (Vorjahr: 8,567 Milliarden Euro) gesehen. Die Segmentergebnis-Marge soll mit 18 Prozent klar über dem Vorjahreswert liegen. Dabei dürften alle Segmente im Verlauf der zweiten Geschäftsjahreshälfte von einer sich verbessernden Liefersituation bei gleichzeitig fortgesetzter Nachfragedynamik profitieren.
Der Aufwärtstrend der Infineon-Aktie ist weiter intakt, die strukturellen Wachstumstreiber und Trends ebenfalls. Kann Micron mit seinen Zahlen zum dritten Quartal und dem Ausblick punkten, dann dürfte die Aktie weiter Fahrt aufnehmen. Erwartet wird ein Umsatz von 7,3 Milliarden Dollar und ein Gewinn je Aktie von 1,71 Dollar. In den vergangenen Quartalen haben die US-Amerikaner die Erwartungen stets übertroffen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot vorerst weiter mit Hebel auf steigende Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Derivate auf Infineon befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.