Die British-Airways-Mutter IAG (International Consolidated Airlines Group) prüft eine Übernahme der Billigfluggesellschaft Norwegian. IAG hat sich bereits mit 4,6 Prozent an der norwegischen Airline beteiligt – kommt es jetzt zur Übernahme?
Die International Consolidated Airlines Group, zu welcher neben der bekannten British Airways auch Fluggesellschaften wie Ibera, Vueling oder Air Linugs gehören, erwägt eine Übernahme des norwegischen Billigfliegers Norwegian. Wie die British-Airways-Mutter am Donnerstag mitteilte, sei der Billigflieger ein attraktives Investement, weshalb die Briten sich kurzerhand 4,6 Prozent des Billigfliegers gesichert haben. Der Erwerb der Anteile soll außerdem als Ausgangspunkt für Gespräche dienen, die in einer Komplett-Übernahme enden könnten.
Alles auf Wachstum
Für die Norweger ging es zuletzt drunter und drüber. Die im Februar veröffentlichten Jahreszahlen waren alles andere als überzeugend. Finanzchef Tore Ostby präsentierte eine katastrophale Bilanz, welche ein Minus von umgerechnet 207 Millionen Euro aufwies. Der Preis für eine extrem aggressive Wachstumsstrategie, welche den Markt für Langstreckenflüge revolutionieren soll. Denn Norwegian versucht mit dem Konzept einer Billigairline für Langstreckenflüge den Himmel zu erobern.
IAG besitzt durch die Vielzahl an Airlines einen hohen Marktanteil. Dennoch macht der umkämpfte Flugmarkt den Briten ebenfalls zu schaffen, was sich auch im Aktienkurs wiederspiegelt. Dieser kann sich trotz guter Zahlen und Aktienrückkaufprogramm nicht richtig behaupten und befindet sich seit Längerem in einer volatilen Seitwärstbewegung. Unabhängig von der Situation sollten Investierte Anleger abwarten und einen Stopp bei 5,70 Euro setzen. Für Anleger sind die Papier von Lufthansa, Ryanair oder vor allem EasyJet derzeit attraktiver.
Kurssprung von über 45 Prozent
Für den norwegischen Billigflieger bescherten die Übernahmefantasien den größten Kurssprung der Firmengeschichte. Die Papiere der Norwegian Air Shuttle gingen in der Spitze um bis zu 45 Prozent in die Höhe. Es bleibt abzuwarten, wie die Gespräche zwischen Norwegian und IAG ausgehen. Die norwegische Billigairline kommentiert die IAG-Offerte lediglich als Bestätigung "für die Nachhaltigkeit und das Potenzial unseres Geschäftsmodells".
Der Autor ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren.