Hugo Boss steht vor einem Umbruch. Nachdem der Modekonzern in den vergangenen Wochen bereits personelle Veränderungen ankündigt hat, soll nun auch die operative Ausrichtung überarbeitet werden. Das Unternehmen will sich stärker auf das Onlinegeschäft konzentrieren. Dafür setzt sich Hugo Boss klare Ziele.
Bis 2022 soll der Onlineumsatz auf 400 Millionen Euro von 151 Millionen Euro im Jahr 2019 steigen.
„Die wachsende Bedeutung des Onlinegeschäfts ist 2020 noch deutlicher geworden. Unsere Branche ist mit einer noch nie dagewesenen Situation konfrontiert und das Einkaufsverhalten der Kunden verlagert sich zunehmend von stationär auf online", erklärte der für das E-Commerce-Geschäft verantwortliche Manager Matthew Dean.
Bislang wurde das maue Internetgeschäft beim Modehändler stiefmütterlich behandelt. Die Onlineumsätze machen nur einen Bruchteil der Erlöse aus. 2019 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro – das Onlinegeschäft steuerte nur fünf Prozent dazu bei.
Laut Hugo Boss ist das eigene Onlinegeschäft im zweiten Quartal erneut stark gestiegen. Es werde das elfte Quartal in Folge mit deutlich zweistelligem Wachstum sein. Hugo Boss will seine Zahlen für die Monate April bis Juni am 4. August vorlegen.
Nach einer Prognose von ibi research an der Universität Regensburg könnte der Anteil der Online-Umsätze am Einzelhandel bis 2025 auf mindestens 18 Prozent ansteigen. Dennoch fehlen derzeit klare Impulse für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung der Hugo-Boss-Aktie. Anleger sollten vorerst an der Seitenlinie bleiben.
(Mit Material von dpa-AX)