Jetzt ist es amtlich. Der ehemalige Tommy-Hilfiger-Chef Daniel Grieder übernimmt zum 1. Juni 2021 das Amt des Vorstandsvorsitzenden bei Hugo Boss. Er folgt auf Noch-Unternehmensführer Mark Langer, der zum 30. September aus dem Unternehmen ausscheidet. Die Übergangszeit von Oktober bis Ende Mai wird vom aktuellen Finanzvorstand Yves Müller bekleidet.
Daniel Grieder gilt in der Modewelt als Koryphäe. Er greift auf einen Erfahrungsfundus von 30 Jahren zurück, wovon er die meiste Zeit bei der Marke Tommy Hilfiger tätig war. Zu seinen größten Erfolgen zählt das Erreichen der positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung, seit seiner Zeit als Vorstandschef von Tommy Hilfiger Global und PVH Europe. Zudem gilt er als starker Befürworter der Digitalisierung und Nachhaltigkeitsinitiativen.
Antrittsdatum zu spät?
Ein Analyst der Baader Bank bewertet die Nachricht über die gelungene Nachfolgeregelung grundsätzlich positiv. Sie enthalte jedoch einen Schwachpunkt. Aufgrund der dynamischen Veränderungen in der Modebranche und dem notwendigen Wandel bei Hugo Boss hätte der Analyst einen früheren Antrittstermin bevorzugt. Vor allem vor dem Hintergrund seiner beeindruckenden Arbeit bei Tommy Hilfiger. Daher belässt die Bank ihre Einstufung auf „Reduce“ mit einem Kursziel von 22 Euro.
Dem manager magazin zufolge liegt der Grund des späten Antrittstermins an einer einjährigen Wettbewerbsklausel, auf die PVH im Zuge des Wechsels zu Hugo Boss gedrängt habe. Laut dem Magazin hat Grieder außerdem mit Hugo Boss einen Besserungsschein auf Aktien verhandelt. Demnach wird Grieder finanziell lukrativ entlohnt, wenn er es schafft, den Aktienkurs nach oben zu hieven.
Bei Hugo Boss wartet viel Arbeit auf den neuen Chef. Die Aktie steckt in einem schon seit Monaten anhaltenden Abwärtstrend. Auf die Meldung reagiert die Aktie im frühen Handel jedoch erstmal kaum. Charttechnisch verteidigt der Titel tapfer die horizontale Unterstützung im Bereich von 25 Euro. Aktuell ist der Wert nur etwas für Trader.
(Mit Material von dpa-AFX)