SFC Energy hat in den letzten Monaten die Hausaufgaben gemacht und eine Vielzahl an Aufträgen in verschiedenen Geschäftsfeldern an Land ziehen können. Das Management blickt optimistisch in die Zukunft. DER AKTIONÄR hat beim SFC-Energy-CEO Dr. Peter Podesser nachgehakt.
DER AKTIONÄR: Herr Dr. Podesser, befindet sich SFC Energy auf einem guten Weg, die Jahresziele zu erreichen?
Herr Dr. Podesser: Wir sind sehr dynamisch in das Geschäftsjahr gestartet. Die Halbjahreszahlen bilden das beste 6-Monats-Ergebnis der Unternehmenshistorie. Unser wichtigstes Ziel war, nachhaltig profitabel zu wachsen. Dies ist uns gelungen, sodass SFC Energy das erste Unternehmen der Branche ist, das demonstriert hat, mit Brennstoffzellen in den richtigen Märkten ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufzubauen. Unsere Ziele haben unverändert Bestand: Es wird nach wie vor ein Jahresumsatz zwischen 60 und 64 Millionen Euro angepeilt bei verbesserter Profitabilität.
Wo sind die Wachstumstreiber der Zukunft?
In diesem Zusammenhang ist unser Öl- und Gas-Geschäft zu nennen, welches nach der Krise in den Jahren 2015 und 2016 zuletzt einen massiven Investitionsstau aufgeholt hat. Wir sehen erhöhte Ersatzinvestitionen, aber auch neue Projekte. Darüber hinaus trägt das Geschäftsfeld Verteidigung und Sicherheit zum starken Wachstum bei. Dabei handelt es sich um ein klassisches Jahresendgeschäft, sodass eine Konkretisierung unserer Guidance aktuell noch schwierig ist. Wir werden aber den von uns avisierten Korridor erreichen.
Welche neuen Märkte fassen Sie ins Auge?
Im kommenden Jahr steht der Ausbau der Öl- und Gas-Aktivitäten in den USA auf der Agenda. Im zivilen Geschäft konnten wir zudem einen ersten Partner aus China präsentieren. Diese Kooperation wird sich im nächsten Jahr noch nicht in der Bilanz bemerkbar machen. Unser Ziel ist es jedoch, aus beiden Märkten ab dem Jahr 2020 einen substanziellen Umsatzbeitrag zu generieren mit vernünftigen Partnerschaften vor Ort. Im letzten Jahr haben wir den Eintritt in den britischen Verteidigungsmarkt geschafft und arbeiten an zivilen und militärischen Projekten in Frankreich.
Stichwort Verteidigung: Welche Anwendungsbereiche kann SFC Energy abdecken?
In erster Linie geht es um eine portable Stromversorgung für Soldaten. Die Brennstoffzelle nimmt zehn Kilogramm weniger Gewicht im Vergleich zur Batterie in Anspruch. Hinzu kommt der Vorteil, dass unsere Produkte keine Lärm- und Temperatursignatur machen. Und in die Ausrüstung der Soldaten wird massiv investiert. Aber auch in Armee-Fahrzeugen kann mithilfe der Zusatzstromversorgung bei Überwachungs- und Beobachtungsmissionen der Einsatz von Batterien reduziert oder ein laufender Motor umgangen werden. Einen weiteren Markt, den wir mit unseren Brennstoffzellen-Technologien abdecken können, ist die Bilderkennung zum Grenz- und Gebäudeschutz.
Erwarten Sie aus den laufenden Projekten weitere Aufträge in diesem Jahr?
Wir gehen davon aus, dass wir im Jahresendgeschäft im Segment Verteidigung noch den einen oder anderen Auftrag an Land ziehen können. Inwiefern SFC Energy diesen publizieren wird oder kann, hängt auch vom jeweiligen Kunden ab. Dabei spielt auch das Timing eine Rolle, wann die Order umsatzseitig bilanziert wird. Wir haben schon noch einige Pfeile im Köcher.
Vielen Dank für das Interview, Herr Dr. Podesser.
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