Die Aktie von HelloFresh ist am Freitag bei 4,71 Euro auf ein neues Rekordtief gestürzt – der vorläufige Tiefpunkt eines jahrelangen Abverkaufs. Doch nun – so scheint es – wollen es die Bullen noch einmal wissen. Im freundlichen Gesamtmarkt hat sich der Kurs am Montag nämlich mit einem kräftigen Satz nach oben vom Tief abgesetzt.
Mit einem Kursplus von 11,8 Prozent ging die HelloFresh-Aktie am Montag als Top-Gewinner im MDAX aus dem Frankfurter Handel. Damit konnte sie sich bereits wieder ein gutes Stück vom Allzeittief am Freitag absetzen. Um von Entwarnung oder einem Comeback zu sprechen, ist es aber dennoch viel zu früh.
Mit Blick auf den heftigen Kursverfall im Langfrist-Chart fällt selbst dieses durchaus beachtliche Tagesplus nämlich kaum ins Gewicht. Seit Jahresbeginn steht immer noch ein Minus von 62 Prozent unter dem Strich. Damit trägt der Kochboxenversender die rote Laterne im MDAX. Seit dem Rekordhoch im November 2021 bei 97,50 Dollar hat der einstige Pandemie-Profiteur sogar 94 Prozent verloren.
Die aktuelle Gegenbewegung kann damit zunächst höchstens der Beginn einer Stabilisierung gewertet werden. Damit sich das Chartbild wieder aufhellt, müsste der Kurs zunächst den horizontalen Widerstand im Bereich der 7-Euro-Marke knacken und die Kurslücke zwischen 7,00 und 11,85 Euro schließen, die nach der Streichung der Mittelfristziele im März aufgerissen wurde.
Ob die Kraft der Bullen dafür ausreicht oder das aktuelle Aufbäumen eher in die Kategorie „Dead-Cat-Bounce“ fällt, muss die Zukunft zeigen. DER AKTIONÄR sieht aktuell noch keine Veranlassung, die skeptische Einschätzung zu revidieren und rät, die Aktie weiterhin zu meiden.