Nachdem es beim Kochboxen-Anbieter HelloFresh zuletzt alles andere als gut lief, kann das Unternehmen zumindest mit dem Bericht zum ersten Quartal einen kleinen Lichtblick liefern. Vor allem das Geschäft mit Fertigmahlzeiten lief gut. Der Umsatz blieb zwar hinter den Erwartungen zurück, das bereinigte EBITDA lag aber klar über den Prognosen. Die Aktie reagiert im frühen Handel mit einem deutlichen Plus.
HelloFresh hat zum Jahresbeginn die verhaltene Nachfrage nach Kochboxen mit seinem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen. „Die Umsätze aus Fertiggerichten machen bereits ein Viertel des Konzernumsatzes aus und wir erwarten, dass dieser Anteil in Zukunft weiter steigen wird", kommentierte Konzernchef Dominik Richter. Wie in den Monaten zuvor lahmte das Kaufinteresse an Kochboxen. Stattdessen fragten Verbraucher deutlich stärker nach Fertigmahlzeiten, die der Berliner MDAX-Konzern nun auch in Schweden und Dänemark anbietet.
Richter baut stark auf den Erfolg der vorgekochten Gerichte: Im laufenden Jahr soll der Umsatz mit Fertiggerichten früheren Angaben nach um rund 50 Prozent zulegen. In seinem größten Einzelmarkt USA behauptet HelloFresh mit seiner Marke Factor nach eigenen Angaben 74 Prozent des sogenannten Ready-To-Eat-Marktes.
Zwischen Januar und März legte der Konzernumsatz um 3,8 Prozent auf rund 2,07 Milliarden Euro zu. Analysten hatten sich im Durchschnitt mit 2,24 Milliarden Euro etwas mehr erhofft. Beim um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) überraschte HelloFresh aber: Zwar brach der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen vor allem wegen hoher Kosten für Marketing und Produktionsanläufe um fast 75 Prozent auf 16,8 Millionen Euro ein. Das war aber immer noch deutlich mehr als von Analysten befürchtet. Diese hatten lediglich mit 3,6 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich vergrößerte sich der Verlust im ersten Quartal von 25,4 Millionen Euro auf nun 83,8 Millionen Euro.
Anleger honorieren das besser als erwartete ausgefallen Ergebnis mit einem klaren Kursplus zum Handelsauftakt auf Tradegate. Das Papier legt derzeit mehr als vier Prozent zu. Von einem Befreiungsschlag ist die Aktie und auch das Unternehmen aber noch weit entfernt. Anleger bleiben weiter außen vor.