HelloFresh hat die Investoren vor Monatsfrist mit einem katastrophalen Ausblick massiv enttäuscht – und an diesem Tag fast die Hälfte an Wert eingebüßt. Eine nennenswerte Gegenbewegung sind die Papiere des Kochboxenversender bisher schuldig geblieben – trotz Insiderkäufen. Vielmehr legt ein weiteres Analysehaus mit einer dramatischen Kurszielsenkung den Finger in die Wunde.
Nachdem jüngst die Investmentbank Societe Generale ihr Kursziel für das Berliner Unternehmen deutlich gestutzt hat (DER AKTIONÄR berichtete), bringt nun auch Goldman Sachs seine Skepsis explizit zum Ausdruck. Die Amerikaner haben nämlich das Kursziel für HelloFresh von 12,20 auf 6,00 Euro mehr als halbiert und die Einstufung auf "Sell" belassen. Nach der Vorgabe hätte die Aktie vom aktuellen Niveau aus immer noch Abwärtspotenzial.
Goldman-Analystin Lisa Yang habe ihre Schätzungen nach der Gewinnwarnung des Lieferdienstes deutlich gesenkt, heißt es in einer aktuellen Studie am Donnerstag. Angesichts der hohen Kursverluste seit Jahresbeginn gebe es weiterhin erhebliche Unsicherheit im Hinblick auf Wachstum und Profitabilität des Kochboxenanbieters.
Daran dürfte auch ein recht aktueller Insiderkauf nichts ändern. Beim MDAX-Konzern legte sich nämlich Co-Chef Thomas Griesel über die TWG Ventures GmbH Aktien im Wert von rund 1,3 Millionen Euro ins eigene Depot. Die Transaktionen fanden zwischen 11. und 18. März statt.
Auch DER AKTIONÄR sieht – trotz des niedrigen Kursniveaus – bei HelloFresh absolut keinen Handlungsbedarf. Aus fundamentaler Sicht ist nach wie vor die große Frage offen, wie die Berliner zukünftig neue Kunden gewinnen wollen – und das möglichst kostengünstig. Genauso verheißt der Blick auf das Chartbild nichts Gutes. Anleger sollten derzeit besser einen Bogen um den MDAX-Wert machen.
(Mit Material von dpa-AfX)