Das ist ein Paukenschlag: Der Nel-Partner Nikola Motor strebt an die Börse. Vorgesehen ist eine Fusion mit dem bereits gelisteten Unternehmen VectoIQ. Nach Abschluss der Transaktion soll die neue Gesellschaft "Nikola Corp" heißen und unter dem Tickersymbol "NKLA" handelbar sein. Viele interessierte Anleger haben auf diesen Tag gewartet.
Nikola wolle die Einnahmen zur Beschleunigung seines Portfolios von batterie-elektrischen (BEV) und mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellen-Fahrzeugen (FCEV) verwenden. Demnach habe das Unternehmen mehr als 14.000 Vorbestellungen, die einen möglichen Umsatz von mehr als zehn Milliarden Dollar generieren könnten.
Nikola Motor will den Deal im zweiten Quartal 2020 über die Bühne bringen. Läuft alles nach Plan, könnte das Start-up eine Bewertung von 3,3 Milliarden Dollar zugesprochen bekommen.
Nel ist Partner und Geldgeber
In der Pressemitteilung bekräftigt zudem Nikola Motor, eine Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur zur Unterstützung seiner FCEV-Fahrzeuge aufbauen zu wollen. Inwiefern Nel, Partner und Investor des Start-ups, in den Genuss weiterer Aufträge kommt, steht in den Sternen. Die Börse scheint indes seit Monaten auf Großaufträge seitens Nikola Motor zu spekulieren. Auch Bosch und CNH Industrial zählten in der Vergangenheit zu den Geldgebern von Nikola Motor.
Bosch schwärmt von der Zusammenarbeit
"Bosch und Nikola Motor verbindet eine Entwicklungszusammenarbeit, für die Bosch zahlreiche Innovationen geliefert hat – vom Außenspiegel-Ersatzsystem Mirror Cam System bis zur elektro-hydraulischen Lenkung Servotwin", erklärte Jürgen Gerhardt, Produktbereichsleiter mobile Brennstoffzelle bei der Robert Bosch GmbH, vor Kurzem dem AKTIONÄR. Das Herz des Trucks ist der Brennstoffzellenantrieb, der neue Maßstäbe bei der Fahrzeugreichweite setzt. Bosch und Nikola haben den Antrieb gemeinsam entwickelt. Dazu gehört auch die weltweit erste elektrifizierte Achse für schwere Nutzfahrzeuge mit Doppelantrieb, die Motor, Antriebselektronik und Getriebe in einem Gehäuse vereint."
Der Nikola Truck sei aber mehr als ein Brennstoffzellen-Fahrzeug. "Er ist ein rollender Supercomputer. Dessen Gehirn konstruiert Nikola – Systeme, Software und Ingenieurwissen kommen von Bosch", so Gerhardt.
Der Börsengang des wohl wichtigsten Nel-Partners ist enorm wichtig für die Norweger. Denn damit steigt vor allem der Bekanntheitsgrad der amerikanischen Gesellschaft. Hinzu kommt die Möglichkeit, dass viele Fans und Anhänger des Start-ups an der hochspannenden Elektromobilität-Story fortan teilhaben können. Für Nel-Aktionäre zählt vor allem eines: Lukrative Aufträge von Nikola Motor.