Der Goldpreis hat am Mittwochvormittag ein neues Allzeithoch markiert. Zwar rutschte er in einem schwachen Gesamtmarktumfeld am Nachmittag ebenfalls ab und beendete den Handelstag negativ. Dennoch befindet sich das Edelmetall immer noch in Schlagdistanz zur 2.500-Dollar-Marke, welche auch in der Prognose von JPMorgan eine wichtige Rolle spielt.
Obwohl die Preise bereits stark gestiegen sind, bleibe das strukturelle bullishe Szenario für Gold intakt. „Der Wiederaufstieg von Gold kam früher als erwartet, da es sich weiter von den realen Renditen entkoppelt“, schrieb Gregory Shearer, Leiter der Basis- und Edelmetallstrategie bei JPMorgan.
Shearer bemerkte, dass der Goldpreis seit dem vierten Quartal 2022 strukturell bullish sei und dass der Anstieg über 2.400 Dollar im April schneller und schärfer als erwartet gekommen sei, insbesondere angesichts höherer realer Renditen und ausgepreister Zinssenkungen der Fed. „Angesichts brüchiger Geopolitik, zunehmender Sanktionen und der De-Dollarisierung sehen wir eine wachsende Bereitschaft, reale Vermögenswerte wie Gold zu kaufen,“ hieß es weiter.
Trotz bereits hoher Preise sieht JPMorgan weiteres Potenzial für Gold, da die US-Zinsen zu sinken beginnen. Natasha Kaneva, Leiterin der globalen Rohstoffstrategie bei JPMorgan, sagte: „Viele der strukturellen bullishen Treiber von realen Vermögenswerten wie Gold – einschließlich Bedenken bezüglich des US-Haushaltsdefizits, der Diversifizierung der Zentralbankreserven in Gold, Inflationsabsicherungen und einer brüchigen geopolitischen Landschaft – werden die Preise weiterhin stützen.“
Die Analysten bekräftigten ihre positive Einschätzung für die mittelfristige Perspektive von Gold und Silber und betonten, dass Rücksetzer in den kommenden Monaten Nachkaufchancen seien. Laut den neuesten Schätzungen von JPMorgan wird Gold bis Ende 2024 durchschnittlich bei 2.500 Dollar und 2025 durchschnittlich bei 2.600 Dollar notieren.
Auch DER AKTIONÄR geht davon aus, dass das Ende der Fahnenstange bei Gold noch nicht erreicht ist. Vor allem die Aktien der Produzenten sollten von den nachhaltig hohen Edelmetall-Kursen profitieren. Welche Titel besonders aussichtsreich sind und nun unbedingt ins Depot gehören, erfahren Sie im Börsenbrief Goldfolio von Edelmetall-Experte Markus Bußler.