Für den Frankfurter Flughafenbetreiber bleibt das aktuelle Marktumfeld schwierig. Zwar zeichnet sich in der ersten Juni-Woche eine leichte Erholung der Fluggastzahlen ab, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum liegen die Werte jedoch noch immer historisch tief. Derweil verdichten sich Pläne um einen möglichen Stellenabbau.
In der Woche vom 1. bis 7. Juni zählte Fraport am Frankfurter Flughafen 111.823 Fluggäste und damit 92,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zur Vorwoche war es jedoch ein Anstieg um gut 36.500 Passagiere.
Das Aufkommen an Fracht und Luftpost sank im Vergleich zur entsprechenden Woche des Vorjahres um 12,8 Prozent auf 34.616 Tonnen. Die Zahl der Flugbewegungen ging um 81,8 Prozent auf 1.926 Starts und Landungen zurück.
Stellenabbau droht
Wie die Deutsche Verkehrs-Zeitung (DVZ) aus Insiderkreisen erfuhr, sollen rund 3.000 der insgesamt 22.000 Stellen gestrichen werden – das entspricht rund 14 Prozent der gesamten Belegschaft.
Personalaufwendungen sind ein wesentlicher Kostentreiber bei Fraport. Rund 40 Prozent aller operativen Aufwendungen sind personalbezogen. Folglich hat Fraport großes Interesse diesen Kostenpunkt zu reduzieren. Bisher wurde ein Großteil der Belegschaft in Kurzarbeit geschickt. Das löst das Kostenproblem jedoch nur temporär. Darum zweifelt keiner mehr an einem größeren Kahlschlag. Laut des Geschäftsberichts 2019 betrugen die Personalkosten 1,2 Milliarden Euro.
Mit einem Jobkahlschlag könnte Fraport die Fixkosten senken. Angesichts der aktuell mauen Nachfrage im Flugverkehr, ist ein solcher Schritt unvermeidbar und folglich richtig. Charttechnisch hat der Titel die Bodenbildung erfolgreich vollzogen. Grundsätzlich sollte nun viel Negatives in der Aktie eingepreist sein. Trader können auf eine Rallye bis zur 200-Tage Linie bei 62 Euro spekulieren. Der Stoppkurs liegt bei 42 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)