Der Ausbruch der neuartigen Corona-Variante hat den Flughafenbetreiber Fraport im November nicht zurückgeworfen. Im abgelaufenen Monat wurden am Frankfurter Flughafen rund 2,9 Millionen Passagiere gezählt. Das waren rund eine halbe Million weniger als im Oktober. Stützend wirkte die Öffnung der USA für Reisende aus Europa. Die weiteren Aussichten sind jedoch ungewiss.
Die rund 2,9 Millionen Passagiere im November waren fast viereinhalb Mal so viel wie im schwachen November 2020, aber immer noch 42,8 Prozent weniger als vor Beginn der Pandemie im November 2019. Für Dezember rechnet der Vorstand aufgrund der wieder steigenden Inzidenzwerte und neuer Reisebeschränkungen nun wieder mit einer etwas schwächeren Passagierentwicklung.
Angesichts der Öffnung der USA für Reisende aus Europa im November erwartete Fraport-Chef Stefan Schulte am Frankfurter Flughafen in diesem Jahr zuletzt an die 25 Millionen Passagiere. 2020 war das Aufkommen auf weniger als 19 Millionen eingebrochen, nachdem der Flughafen 2019 mit mehr als 70 Millionen Passagieren ein Rekordjahr verzeichnet hatte. Dieses Niveau dürfte nach Schultes Einschätzung wohl erst im Jahr 2025 wieder erreicht werden.
Im internationalen Fraport-Portfolio gab es ebenfalls leichte Rückgänge. Der Flughafen Antalya in der Türkei erreichte allerdings erneut fast 90 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019, das Fluggastaufkommen stieg dort im Berichtsmonat auf rund 1,2 Millionen Passagiere, so Fraport. Einige der ebenfalls touristisch geprägten griechischen Standorte hatten im Vergleich mit November 2019 sogar höhere Passagierzahlen.
Unterdessen ging es im Frachtgeschäft im November erstmals in diesem Jahr etwas abwärts. Im Vergleich zu November 2020 sank das Aufkommen an Fracht und Luftpost um 1,5 Prozent auf knapp 188.500 Tonnen.
Die Fraport-Aktie reagiert auf die Passagierzahlen am Montag im frühen Xetra-Handel mit leichten Aufschlägen auf 56,68 Euro. Sie nähert sich damit wieder dem charttechnisch bedeutsamen gleitenden 200-Tage-Durchschnitt, der aktuell bei 57,27 Euro verläuft.
Die Analysten sind sich ob der weiteren Aussichten für Fraport nicht einig. Während etwa Stifel, Kepler Chevreux und Metzler Anfang Dezember ein 12-Monats-Kursziel von 80 bis 81 Euro ausgegeben haben, sind JPMorgan mit 65 Euro und LBBW mit 58 Euro deutlich zurückhaltender.
DER AKTIONÄR bleibt optimistisch, dass Fraport sich trotz der aktuell wieder schwierigen Reisebedingungen berappelt und hat ein Kursziel von 80 Euro ausgegeben. Engagierte Anleger bleiben dabei, setzen sich jedoch bei 50 Euro eine Stop-Loss-Marke. –
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(Mit Material von dpa-AFX)