Nach einer Gegenbewegung am Dienstag hat sich die gebeutelte Aktie von Evotec nun im Bereich der 6-Euro-Marke eingependelt. Obwohl zuletzt eine neue Partnerschaft sowie der Start der Neuausrichtung verkündet wurde und weitere negative Überraschungen bei der Vorlage der endgültigen Zahlen ausgeblieben sind, bleiben zwei Analysten skeptisch.
Die Zahlen für das zweite Quartal seien schwach und weit unter dem Marktkonsens gewesen, schrieb Analyst Falko Friedrichs von der Deutschen Bank am Donnerstag in einer Reaktion auf die Vorlage der endgültigen Zahlen am Vortag. Die Prognosen hatte der Pharmawirkstoffforscher bereits in der Vorwoche gesenkt.
Friedrichs hatte die Evotec-Aktie damals von „Hold“ auf „Sell“ abgestuft und das Kursziel von 10,00 auf 4,00 Euro drastisch gesenkt (DER AKTIONÄR berichtete). Die Verkaufsempfehlung wurde nun bestätigt.
Bank of America senkt Kursziel für ADR
Auch die Experten der Bank of America konnte Evotec nicht umstimmen, im Gegenteil: Der aktualisierte Ausblick und die Marktkommentare des Unternehmens enthielten nicht viele positive Erkenntnisse, schreiben die Analysten. Das wiederum habe sie dazu veranlasst, das Finanzmodell für das Unternehmen zu überarbeiten und die Erwartungen zu reduzieren.
In der Folge wurde das Kursziel für die in den USA notierten Evotec-ADRs von 4,50 auf 3,00 Dollar gesenkt. Ausgehend vom Vortagesschlusskurs entspricht das fast zehn Abwärtspotenzial. Das „Underweight“-Rating wurde unter Verweis auf „mittelfristige Herausforderungen und kurzfristige Unsicherheit“ bestätigt.
Ausgehend vom Mehrjahrestief, das die Aktie in der Vorwoche infolge der heftigen Umsatz- und Gewinnwarnung bei 5,06 Euro markiert hat, konnte sie sich zuletzt wieder um rund 17 Prozent nach oben absetzen und notiert nun knapp unterhalb von sechs Euro. Rückenwind lieferte dabei eine am Dienstag bekanntgegebene Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb.
Für Entwarnung ist es aber dennoch zu früh, zumal sich das Minus seit Jahresbeginn trotz der jüngsten Gegenbewegung noch auf über 70 Prozent beläuft. Anleger bleiben hier weiterhin an der Seitenlinie.
Mit Material von dpa-AFX.