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14.08.2024 Marion Schlegel

Evotec erneut unter Druck – Neuausrichtung gestartet

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Evotec

Das Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec hat am Morgen die endgültigen Zahlen für das erste Halbjahr veröffentlicht. Hier gab es nach der massiven Gewinnwarnung in der Vorwoche nun keine Überraschungen. Das Papier muss am Morgen aber seiner starken Entwicklung vom Vortag Tribut zollen und notiert im Minus.

Evotec (WKN: 566480)

Der Verlust im zweiten Quartal lag bei fast 95 Millionen Euro und damit gut sechsmal so hoch wie ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg derweil um rund sieben Prozent auf 182,1 Millionen Euro. Charles Weston, Analyst bei der Bank RBC kommentierte: „Das Unternehmen operiert auf einer hohen Kostenbasis und beschleunigt gleichzeitig die Investitionen, was das operative Ergebnis belastet. Positiv ist hingegen die Aussicht, dass das Unternehmen kurzfristige finanzielle Verpflichtungen wohl bedienen kann. Dieser Aspekt ist für einige Investoren Anlass zur Sorge gewesen.“

Dr. Christian Wojczewski, Vorstandsvorsitzender von Evotec, erklärte im Zuge der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen: „Der Umsatz und die Profitabilität im ersten Halbjahr 2024 waren für das Unternehmen eine größere Herausforderung als erwartet. Wir bewegen uns in einem schwierigeren Marktumfeld, vor allem bedingt durch die Verlangsamung der Ausgaben für frühe Phasen der Forschung und Entwicklung. Dies erforderte von uns, unsere Transformation hin zu nachhaltigem profitablem Wachstum zu beschleunigen, unsere Stärken besser zu nutzen, die Produktivität zu steigern, die Komplexität zu reduzieren und das Unternehmen für die nächste Wachstumsphase zu stärken. Wir haben uns ein hohes Maß an Vertrauen bei unseren Partnern erarbeitet. Der Auftragsbestand ist in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen gewachsen und Just – Evotec Biologics zeigt hervorragendes Wachstum. Was die Profitabilität betrifft, so haben wir bereits mit der ersten Phase unserer im Frühjahr angekündigten Neuausrichtung der Prioritäten begonnen, die bis 2025 zu annualisierten Einsparungen von mindestens 40 Millionen Euro führen wird. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in der Lage sind, Evotec erfolgreich neu zu positionieren, das Unternehmen auszubauen und allen Stakeholdern einen überragenden Mehrwert zu bieten.“

Die Aktie von Evotec arbeitet nach dem erneuten massiven Kursrutsch in Folge der Gewinnwarnung in der vergangenen Woche derzeit an einer Bodenbildung. Mittlerweile ist in der Aktie von Evotec viel Negatives einpreist. Für eine Entwarnung ist aber weiter klar zu früh. Der neue Vorstandschef muss nun unter Beweis stellen, dass er das Unternehmen wieder auf Kurs bekommt. Auch das Vertrauen der Anleger muss wieder zurückgewonnen werden. Anleger bleiben deswegen weiter außen vor.

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