Der Spezialchemiekonzern Evonik hat zum Jahresstart dank einer noch guten Nachfrage und höheren Verkaufspreisen auch unter dem Strich mehr verdient. Der Nettogewinn stieg im ersten Quartal im Jahresvergleich um 69 Prozent auf 314 Millionen Euro, wie das im MDAX notierte Unternehmen am Freitag in Essen im Zuge der Vorlage endgültiger Zahlen mitteilte.
Bereits vor rund zwei Wochen hatte Evonik Eckdaten veröffentlicht und den Jahresausblick trotz des Ukraine-Krieges und umfangreicher Corona-Lockdowns in China bestätigt. "Auf Basis unseres starken Jahresauftakts und der Annahme einer sich nicht weiter verschärfenden geopolitischen Situation bestätigen wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr", sagte Konzernchef Christian Kullmann laut Mitteilung.
Wie bereits bekannt, stieg der Umsatz im ersten Quartal um ein Drittel auf knapp 4,5 Milliarden Euro. 22 Prozent des Wachstums basierten dabei auf höheren Verkaufspreisen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte um ein Viertel auf 735 Millionen Euro zu. Der Konzern profitierte von einer weiter hohen Nachfrage nach Tierfuttereiweißen, die unter anderen in der Hähnchenmast eingesetzt werden, und auch die Geschäfte mit der Kosmetik- und Pharmaindustrie liefen weiter gut. Zur positiven Überraschung trugen aber auch die Sparte Smart Materials rund um Hochleistungskunststoffe, Desinfektionsmittel und Zusätze für Lacke und Klebstoffe mit einem mengenmäßigen Absatzplus sowie der Bereich Performance Materials bei.
Die Q1-Zahlen belegen einmal mehr, dass es bei Evonik operativ weiterhin gut läuft. Doch das Marktumfeld für den MDAX-Titel bleibt herausfordernd. Große Belastungsfaktoren für die gesamte Chemiebranche sind natürlich die Sorgen wegen eines möglichen Gasembargos sowie weiter steigenden Energiekosten. Wer bei der Dividendenperle bereits investiert ist, kann nach wie vor dabeibleiben (Stoppkurs: 24,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX