Das Analysehaus Jefferies hat den deutschen Chemiesektor wieder einmal genauer unter die Lupe genommen. Die Studienergebnisse von Analyst Chris Counihan dürften zahlreichen Anteilseignern von BASF, Covestro, Lanxess und Evonik eher weniger schmecken, denn der Experte wird für die meisten Aktien skeptischer.
Er betonte, dass europäische Chemiekonzerne vor einer enormen Herausforderung stünden: Denn die hohen Energiekosten bei gleichzeitig niedriger Nachfrage sowie Abbau von Lagerbeständen hätte zu - im internationalen Vergleich - hohen Kosten geführt, erklärte Analyst Chris Counihan in seinem am Donnerstag vorliegenden Branchenausblick auf das kommende Jahr. Seiner Ansicht nach könnte die Reaktion darauf eine Branchenkonsolidierung sein. Denn dadurch könnten die Kosten reduziert werden.
Im Zuge dessen hat er etwa BASF von "Hold" auf "Underperform" abgestuft. Zudem wurde das Kursziel von 42 auf 39 Euro gesenkt. Für den weltgrößten Chemieproduzenten habe nun ein langer Weg in bessere Zeiten begonnen. Counihan sieht allerdings zwei Probleme für die Mittelfristziele des DAX-Konzerns: Zum einen die hohe Abhängigkeit von sehr energieintensiver Chemieproduktion, zum anderen die anhaltenden Margen-Probleme für Downstream-Chemikalien.
Für die Anteile von Lanxess und Evonik ist Counihan indes etwas optimistischer gestimmt. Beide MDAX-Titel stuft er unverändert mit "Hold" ein. Während er das Kursziel für Lanxess weiterhin bei 26 Euro sieht, beziffert er den fairen Wert der Evonik-Anteile auf 18,30 Euro.
Die von Übernahmefantasien gestützte Aktie von Covestro ist indes in seinen Augen der derzeit einzige Kaufkandidat. Hier hat er das Kursziel mit 60 Euro bestätigt.
Auch für den AKTIONÄR ist die Aktie von Covestro derzeit der Favorit (Stoppkurs: 40,00 Euro). Die in den vergangenen Wochen enorm gebeutelten und derzeit sehr günstig bewerteten Anteilscheine von Lanxess sind eine spannende Comeback-Spekulation für Mutige (Stoppkurs: 18,00 Euro). Die Papiere von Evonik und BASF bleiben indes solide Haltepositionen, die mit Stoppkursen bei 15,00 Euro (Evonik) beziehungsweise 36,00 Euro (BASF) nach unten abgesichert werden sollten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.