E.on und RWE ordnen die deutsche Energiewelt neu. Während der Innogy-Deal an der Börse gut ankommt, gibt es auch kritische Stimmen. Die Grünen befürchten einen Anstieg der Strompreise, kartellrechtlich könnte es ebenfalls Bedenken geben. Zu große Sorgen, dass der Deal scheitert, sollten Anleger aber nicht haben.
So erwartet die Bundesregierung nicht, dass die Strompreise wegen des Deals steigen. „Durch die Konzentration auf weniger Netzbetreiber ist kein Anstieg der Netzentgelte zu erwarten“, heißt es laut Rheinischer Post in der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Grünen. „Für jeden Netzbetreiber werden durch die Netzagentur jährliche Erlösobergrenzen festgelegt. Dies dient dazu, dass Netzbetreiber keine Monopolgewinne erzielen.“ Mit einem Anteil von circa 38 Prozent bezogen auf die Stromkreislänge hätte E.on im Netzgeschäft dennoch eine große Marktmacht.
Das Bundeskartellamt will dagegen vor allem auf die Marktmacht von RWE in der Stromerzeugung eingehen. „Ich glaube, die wettbewerblichen Auswirkungen im Bereich EEG, Netze und Vertrieb sind überschaubar“, sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Lediglich der Markt der konventionellen Stromerzeugung sei interessant. Hier habe RWE einen Marktanteil von rund 33 Prozent. „Ich sage nicht, dass das alles problematisch ist. Ich sage auch nicht, dass das einfach ist. Man wird es sich zu gegebener Zeit vielleicht einfach ansehen müssen“, lässt Mundt aber noch alle Schritte offen.
Spannende Branche
In der neuen Energiewelt haben E.on und RWE wieder ein klares Profil zu bieten. Der Deal dürfte auch trotz der Bedenken gelingen. Für Anleger sind das gute Nachrichten. Konservative können beim künftigen Energiedienstleister E.on zugreifen. Wer es spekulativer mag, setzt auf RWE. Hier steht die konventionelle und erneuerbare Energieerzeugung im Fokus.