Nach der Zerschlagung von Innogy bekommt die deutsche Energiebranche ein neues Gesicht. Für E.on und RWE als treibende Kräfte des Wandels dürfte sich der Deal auszahlen. Die Wettbewerber müssen nun reagieren. Der Versorger Steag rechnet damit, dass weitere Transaktionen folgen werden.
„Die Energiebranche erlebt die nächste Stufe der Konsolidierung“, so der Steag-Vorsitzende Joachim Rumstadt auf der Bilanzpressekonferenz des Konzerns am Donnerstag. Die Versorger hätten erkannt, dass man sich stärker fokussieren und nicht mehr die gesamte Wertschöpfungskette abdecken müsse. Zudem wollen sich laut Rumstadt ausländische Versorger wie Vattenfall von Kohlekraftwerken in Deutschland trennen. Andere Wettbewerber würden dagegen planen, in den deutschen Markt einzutreten oder zurückzukehren.
Der Steag-Chef erwartet, dass die Strompreise in Deutschland und Europa in den kommenden Jahren wieder steigen werden. Auch die Steag sei im Visier der Interessenten. Rumstadt wollte sich aber nicht zu den Spekulationen äußern, ob RWE zuschlagen könnte. Es sei aber bekannt, dass RWE immer wieder Hinweise bekomme, sich “das Thema Steag” anzugucken. Sowohl bei RWE als auch bei Steag ist der Einfluss der Kommunen in Nordrhein-Westfalen groß.
Sinnvoller Umbau
Die deutsche Energiebranche erlebt den zweiten Wandel in kurzer Zeit. E.on und RWE werden allerdings zunächst damit beschäftigt sein, den Innogy-Deal zu verarbeiten. Das ist kein Problem, beide Konzerne überzeugen nach der Neuaufstellung mit einem klaren Profil. Konservative wählen E.on. RWE ist für eher spekulativere Anleger geeignet.