An der Börse kam der Deal zwischen E.on und RWE und die Aufteilung der RWE-Tochter Innogy gut an. Bei den Verbrauchern und Konkurrenten herrscht dagegen die Sorge, dass Megakonzerne mit großer Marktmacht entstehen. Der Wettbewerb im Strommarkt soll dadurch gefährdet sein, was zu höheren Strompreisen führen könnte.
E.on und RWE weisen derartige Vorwürfe allerdings zurück. „Im Vertrieb hätten wir einen Marktanteil von 25 Prozent in Deutschland. Ein Monopol sieht anders aus“, so E.on-Chef Johannes Teyssen. RWE-Chef Rolf Martin Schmitz betonte derweil: „Für die Stromerzeugung gilt: Wir werden auf einen Schlag zur Nummer 3 bei den erneuerbaren Energien in Europa. Damit steigt aber nicht unsere Marktmacht. Von einer Gefahr für den Wettbewerb kann daher keine Rede sein.”
Auch der Stromlobbyverband BDEW erwartet, dass der Deal keine Auswirkungen auf den Wettbewerb hat. „Ich glaube nicht, dass man sich da in irgendeiner Weise Sorgen machen muss“, sagte BDEW-Chef Stefan Kapferer. Bei den Kraftwerken gebe es durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien einen zunehmenden Konkurrenzdruck. Das Netzgeschäft dagegen sei staatlich reguliert und beim Vertrieb herrsche ohnehin ein scharfer Wettbewerb. „Wenn jemand glaubt, dass E.on da in Zukunft alle anderen vom Markt verdrängen könnte, das kann ich wirklich nicht erkennen“, so Kapferer.
Je nach Risikolust
Sowohl Politik als auch Gewerkschaften und Wettbewerbshüter haben bereits signalisiert, dass sie dem Deal zustimmen werden. Für Anleger sind das gute Nachrichten. E.on und RWE bekommen durch den Umbau ein klares Profil und sind gut gerüstet für die neue Energiewelt. Konservative bevorzugen E.on mit den Netzen und dem Vertrieb. Wer es etwas spekulativer mag, setzt auf den Erzeuger RWE.