Im freundlichen Marktumfeld führt E.on den DAX am Freitag an. Nach dem schwachen Kursverlauf zuletzt sorgt die Aussicht auf einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke für gute Stimmung. Bis zu den August-Hochs fehlen zwar noch rund zehn Prozent, doch mit der Aussicht auf zusätzliche Gewinne könnte es nun schnell wieder nach oben gehen.
Das Handelsblatt hat unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, ein zweiter Stresstest zur Versorgungssicherheit lege einen Weiterbetrieb von zwei der drei noch aktiven Atommeiler nahe. Hierbei handele es sich um Isar 2 von E.on und um Neckarwestheim 2 von EnBW. „Es spricht viel dafür, dass daran kein Weg mehr vorbeiführen dürfte“, zitiert das Blatt einen Beamten des Wirtschaftsministeriums. Offiziell habe das Ministerium das nicht bestätigt.
Positiv wäre ein solches Szenario also vor allem für E.on, sagte ein Händler. Allerdings stehe die Entscheidung noch aus. Mit Blick auf RWE stelle sich die Frage, ob dessen Atomkraftwerk Emsland ebenfalls weiterbetrieben wird, das zum Jahresende stillgelegt werden soll.
Mit den Atomkraftwerken verdient E.on gutes Geld. Die Aussicht auf anhaltende Gewinne treibt den Kurs an. Doch die steigenden Zinsen und die Unsicherheit rund um die Strom- und Gasversorgung haben zuletzt auf den Kurs gedrückt. Zweistellige Kurse scheinen zwar wieder möglich, doch der Branchenfavorit des AKTIONÄR bleibt RWE.
Mit Material von dpa-AFX