Die Krise in der Solarbranche hat auch Enphase zuletzt regelmäßig die Zahlen verhagelt und die Aktie unter Druck gesetzt. Mit den Zahlen zum zweiten Quartal hat der Wechselrichterhersteller zwar erneut keinen Befreiungsschlag landen können. Die Reaktion an der Börse fällt nach der langen Talfahrt dennoch positiv aus.
Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr um 57 Prozent auf 304 Millionen Dollar und lag damit auch leicht unter den Erwartungen. Das Ergebnis je Aktie auf Non-GAAP-Basis verfehlte die Schätzungen mit 0,43 Dollar um fünf Cent. Allerdings fiel der operative Gewinn mit 61,1 Millionen Dollar deutlich besser aus als die prognostizierten 37,8 Millionen Dollar. Die Bruttomarge lag bei 47,1 Prozent.
Für das anstehende dritte Quartal stellt Enphase nun einen Umsatz von 370 bis 410 Millionen Dollar in Aussicht. In der Mitte der Spanne liegt der Konzern damit zwar unter dem Konsens, der bei 408 Millionen lag, es wird aber zumindest eine Erholung gegenüber dem abgelaufenen Quartal prognostiziert. Die Bruttomarge soll zwischen 45,0 und 48,0 Prozent liegen. Als operativer Gewinn soll mit 79 bis 83 Millionen Dollar wieder deutlich mehr hängen bleiben als zuletzt.
Auffällig bei den Zahlen: Während sich die Nachfrage in den USA, dem wichtigsten Markt für Enphase, bereits wieder erholt, bleibt die Lage in Europa schwierig. Volle Lager bei den Vertriebspartnern und eine schwächelnde Nachfrage gerade bei Privathaushalten drücken hier weiter auf die Ergebnisse.
Die Zahlen bleiben zwar weiter auf niedrigem Niveau. Doch die Erwartungen am Markt sind deutlich gesunken. Die Enphase-Aktie reagiert deshalb positiv. Für einen Neueinstieg ist es aber noch zu früh. Die Lage bleibt kompliziert, von einer nachhaltigen Erholung ist noch nichts zu spüren. Anleger warten auch angesichts der politischen Risiken vorerst weiter ab.