Razzia bei der Eni-Tochter Plenitude: Ende der vergangenen Handelswoche hat die italienische Wettbewerbsbehörde eine Untersuchung gegen das italienische Energieunternehmen eingeleitet. Es geht um den Verdacht, dass die Gesellschaft unfaire Geschäftspraktiken im Geschäft mit seinen Kunden betrieben haben könnte.
Deshalb wurden am Donnerstag Büros von Eni Plenitude und auch des Mutterkonzerns Eni von Beamten der AGCM sowie der italienischen Finanzpolizei durchsucht. Im Mittelpunkt der Ermittlungen geht es darum, wie die Italiener ihre Kunden über Vertragsverlängerungen informiert haben und wie der Energieproduzent auf nicht zugestellte Mitteilungen reagiert habe. So hatten sich offenbar viele Verbraucher bei der Behörde beschwert. Demnach seien deren Gas- und Stromverträge im vergangenen Jahr zu veränderten Konditionen verlängert worden. Sie seien darüber im Vorfeld aber nicht unterrichtet worden.
So hieß es von den Behörden: "Es hat den Anschein, dass Eni Plenitude trotz einer beträchtlichen Anzahl nicht zugestellter Mitteilungen seine wirtschaftlichen Lieferbedingungen erneuert und damit den Verbrauchern ihr Widerrufsrecht verweigert hat." Hingegen beteuert Eni Plenitude natürlich seine Unschuld. So glaube man weiterhin "an die Fairness seines Handelns gegenüber den Kunden und wird mit der Behörde zusammenarbeiten, um dies in den entsprechenden Foren zu beweisen".
Die Aktie des italienischen Energieproduzenten reagierte auf die Meldung allerdings nicht allzu stark. Am Ende des Handels am Freitag schlossen die Papiere etwas unter dem Vortagesniveau. Erhöhter Grund zur Sorge besteht diesbezüglich aktuell auch nicht. DER AKTIONÄR hält die günstig bewertete Dividendenperle (aktuelle Brutto-Rendite: 7,2 Prozent) Eni auch aufgrund der attraktiven Töchter Enilive und Plenitude für ein attraktives Investment für langfristig orientierte Anleger. Die Aktie bleibt ein Kauf. Der Stoppkurs sollte bei 11,90 Euro belassen werden.