Mit dem Wind- und Solarstromanbieter Encavis wird im September voraussichtlich nur ein deutsches Unternehmen in den Stoxx Europe 600 kommen. Dagegen müssen zwei bis drei heimische Unternehmen wohl ausscheiden. Zu diesem Schluss kommen die Index-Experten Yohan Le Jallé von der Societe Generale und Pankaj Gupta von JPMorgan.
Beide Analysten erwarten zur Überprüfung der Zusammensetzung des Index mit den 600 größten börsennotierten Unternehmen Europas, dass der MDAX-Wert Encavis aufgenommen wird. Unter den Konzernen, die sich den alternativen Energien verschrieben haben, und in den Index aufsteigen dürften, zählt zudem die norwegische Nel ASA, ein Hersteller von Geräten zur Produktion von Wasserstoff. Und auch der dänische Pharmakonzern Bavarian Nordic dürften nach der affenpocken-getriebenen Kursrally in den Index aufgenommen werden. Das Unternehmen vertreibt einen Pockenimpfstoff, der auch gegen Affenpocken helfe soll.
Absteigen dürften dagegen wohl das schwer angeschlagene Gasunternehmen Uniper, die Mediengruppe ProSiebenSat.1 und – wie Le Jallé noch erwartet – TAG Immobilien . Außerdem zählt neben einigen anderen Werten auch die britische Fluggesellschaft Easyjet zu jenen insgesamt wohl 14 Unternehmen, die ihren Platz räumen müssen.
Die Deutsche-Börse-Tochter Stoxx Ltd. wird etwaige Änderungen an diesem Donnerstag, 1. September, nach Handelsschluss bekannt geben. Die Umsetzung erfolgt zum Montag, 19. September.
Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes real nachbilden (etwa physisch replizierende ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.
DER AKTIONÄR bleibt für die drei wahrscheinlichen Aufsteiger Encavis, Nel ASA und Bavarian Nordic weiter zuversichtlich. Näheres zu Bavarian Nordic lesen Sie auch in der neuen Ausgabe 36/2022 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Bavarian Nordic befinden sich im AKTIONÄR-Depot.