Europäische Bankaktien verlieren heute deutlich. Da machen auch die Papiere der Deutschen Bank keine Ausnahme. In den kommenden Monaten dreht sich das Personalkarussell kräftig – beim Abgang von zwei Aufsichtsratsmitgliedern wird es nicht bleiben.
Der Abgang von Theo Weimer und Dagmar Valcárcel im Aufsichtsrat, der gestern bekannt wurde, war nur der Anfang. Bei der Deutschen Bank kommt es demnächst auch zu größeren Änderungen im Vorstand. Den Anfang macht Stefan Simon, der das Amerika-Geschäft und das Ressort Recht verantwortet. Auf eigenen Wunsch wird er bereits kommenden Monat die Bank verlassen.
Seine Aufgaben teilen sich dann CEO Christian Sewing und Fabrizio Campelli, der das Firmen- und Investmentbanking leitet. Sein Vertrag wurde nun bis Oktober 2028 verlängert. Kontinuität wird es auch an der Spitze geben, denn der Aufsichtsrat spricht Sewing das Vertrauen auch für die Zukunft aus. Er wurde bis April 2029 bei der Deutschen Bank verpflichtet. „Mit diesen Vertragsverlängerungen gewährleisten wir Kontinuität in wichtigen Vorstandspositionen“, sagte Aufsichtsratschef Alexander Wynaendts.
Am engsten arbeitete bisher Finanzchef James von Moltke mit Sewing zusammen. Er war seit 2017 im Amt und begleitete maßgeblich die Sanierung des Finanzinstituts. Vor drei Jahren wurde er neben Sewing stellvertretender Vorstandschef. Nun wird er seinen Vertrag über April 2026 auf eigenen Wunsch nicht verlängern.
Gewinnen konnte die Deutsche Bank den bisherigen Co-Finanzchef von Morgan Stanley, Raja Arkam. Er soll bereits im Oktober dieses Jahres in Frankfurt anfangen und wird eine neue Strategie entwickeln müssen für die Bank – denn die aktuelle endet mit diesem Jahr.
Neue Besen kehren gut – das könnte auch für die Deutsche Bank gelten. Gerade für die Entwicklung einer neuen Strategie ist frischer Wind genau richtig. Gleichzeitig wird es mit Sewing an der Spitze die nötige Kontinuität geben.
Investierte Anleger bleiben an Bord, der heutige Rücksetzer ist vor allem branchengetrieben durch die Angst vor einem Zollkrieg.