Die gestrigen Quartalszahlen der Aareal Bank konnten die Aktionäre nicht überzeugen. Gerade der Ausblick sorgt für Unmut. Trotz der Hoffnung auf weiter steigenden Zinsen sowie Überschüssen im Provisionsgeschäft rechnet der Konzern lediglich mit einem stabilen Betriebsergebnis. Weitaus schlechter fällt die Performance der Aareal Bank Aktie aus.
Kepler Cheuvreux nicht überzeugt
Diese Zahlen waren „okay“ – mehr aber auch nicht. Während die Standard-Kennzahlen im Rahmen des Marktkonsens lagen, enttäuschte der Wiesbadener Konzern beim Ausblick. Ebenfalls enttäuschend reagierten die Anleger auf die im Vergleich zum Vorjahr verringerte Dividende, welche sich mit 2,10 Euro je Anteilsschein immer noch oberhalb des Branchendurchschnitts bewegt. Die Nachricht über die gekürzte Dividende war aber nicht wirklich neu – bereits Mitte Februar hatte die Bank die Kürzung angekündigt.
In einer ersten Reaktion auf die Zahlen meldeten sich die Experten des Analystenhaus Kepler Cheuvreux zu Wort. Das Management habe sich bei der Präsentation der Quartalszahlen sehr vorsichtig gegeben. Sorgen bereitet den Analysten der anhaltende Margendruck sowie hohe Kosten, um das Geschäft umzubauen. Die Aareal Bank will mit seinem Projekt „Aareal 2020“ sein Geschäft transformieren. In Zukunft sollen neben Immobiliendeals auch Softwareprodukt- und Plattformlösungen angeboten werden.
In Folge der Einschätzung beließ Analyst Tobias Lukesch die Einschätzung auf „Reduce“ mit einem Kursziel von 25,50 Euro – rund zehn Prozent unterhalb des aktuellen Kurses. Andere Analysten zeigten sich in ihren Einschätzungen ähnlich — das Stimmungsbild ist größtenteils von "Hold"-Empfehlungen geprägt.
Für Dividendenjäger einen Blick wert
DER AKTIONÄR führt die Aareal Bank Aktie derzeit nicht auf der Empfehlungsliste. Seit Frühjahr 2018 haben die Anteilsscheine rund 35 Prozent an Wert verloren. Seit Jahresanfang versucht sich die Aktie an einer Bodenbildung. Die Kursverluste in Folge der Zahlen am Mittwoch bügelte die Aktie dennoch binnen eines Tages wieder aus.
Für Dividendenjäger ist die Aktie der Wiesbadener Bank dennoch interessant. Im Vergleich zu den großen deutschen Bankhäusern behaupten sich die Anteilsscheine mit einer Dividende von 7,4 Prozent deutlich an der Spitze. Die Aktie der Aareal Bank bietet durch die hohe Dividende eine hohe Rendite — dennoch befindet sich die Bank inmitten einer Transformation und ist charttechnisch angeschlagen. Die Aktie ist trotz der hohen Dividendenrendite lediglich ein Fall für die Watchlist.