Der Energiekonzern E.on muss sich einem Pressebericht zufolge nach einem neuen Chef umsehen. Der Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen wolle seinen Ende 2021 auslaufenden Vertrag nicht verlängern, berichtete das Handelsblatt am Dienstag unter Berufung auf Unternehmens- und Aufsichtsratskreise. Die Meldung an sich zeigte bei der Aktie kaum Auwirkung, das Papier erwischte am heutigen Dienstag aber keinen guten Tag. Mit einem Minus von mehr als zwei Prozent ging die Aktie von E.on am Ende aus dem Handel. Damit war die Aktie der schwächste Wert des Tages im DAX.
Teyssen könne sogar noch vor der Hauptversammlung 2021 seinen Platz räumen, hieß es weiter. Der Manager wolle gerne nach einer zweijährigen Pflichtpause 2023 Aufsichtsratschef bei E.on zu werden.
Der Konzern würde möglichst schon bei der Aufsichtsratssitzung am 15. Dezember über Teyssens Nachfolger entscheiden. Vorstandsmitglied Leonhard Birnbaum gelte als Favorit. Der Aufsichtsratsvorsitzende Karl-Ludwig Kley habe sich aber aber mehrere interne und vor allem externe Kandidaten angesehen. E.on und Teyssen wollten sich dem Bericht zufolge nicht zu der Angelegenheit äußern.
Vor Kurzem hat E.on seine Jahresziele bestätigt. Die Märkte erholten sich schneller als gedacht, so die Essener. Das operative Geschäft habe sich in den ersten neun Monaten sehr robust entwickelt. Die aktuellen selektiven Lockdown-Maßnahmen werden laut Konzern keinen maßgeblichen Einfluss auf die Ganzjahresergebnisse haben. Zudem wurde die bisherige Dividendenpolitik bestätigt.
Die Aktie gehört mit einer Rendite von derzeit 4,9 Prozent zu den drei stärksten Dividendenzahlern im DAX.
DER AKTIONÄR bleibt durchaus zuversichtlich für die Aktie von E.on, favorisiert aber weiter die Aktien von RWE. Aus charttechnischer Sicht wäre für die E.on-Aktie wichtig, dass möglichst bald der Sprung über die 200-Tage-Linie gelingt.
(Mit Material von dpa-AFX)