Im Zuge des Abverkaufs am Gesamtmarkt sind Ende der vergangenen Woche auch die als defensiv geltenden Versorgertitel unter Druck geraten. Die Papiere von E.on und RWE haben sich dabei von ihren jüngsten Hochs entfernt. Doch am Montag legen die beiden DAX-Titel wieder zu und profitieren dabei von Rückenwind von Analystenseite.
Bei E.on seien die Stromnetze die treibende Kraft, so Bernstein-Analystin Deepa Venkateswaran. Der Konzern erziele damit sehr stabile Ergebnisse, was sich auch in der Corona-Krise gezeigt habe. Zudem sichere die sinkende Nettoschuldenquote die hohe Dividendenrendite. Die Expertin hob das Ziel für E.on deshalb von 12,50 auf 12,90 Euro und bestätigte die „Outperform“-Einstufung.
Ebenfalls mit „Outperform" stuft Venkateswaran die RWE-Aktie ein. Den fairen Wert je Aktie erhöhte sie von 37,00 auf 37,50 Euro. Durch den Abschluss des E.on-Deals und die Klarheit rund um den deutschen Kohleausstieg sinken die Belastungen für die Aktie. Nun könne sich das Management ganz auf Erneuerbare Energien konzentrieren.
DER AKTIONÄR bleibt für E.on und RWE langfristig positiv gestimmt. E.on ist vor allem für konservative Anleger, die auf der Suche nach hohen und stabilen Dividenden sind, die richtige Wahl. RWE ist etwas spekulativer, bietet aber viel Potenzial – zumal das Potenzial der Erneuerbaren Energien nach wie vor nicht in vollem Ausmaß eingepreist sein dürften.