Der Essener Energiekonzern E.on sieht sich in der Corona-Krise weiter auf Kurs und hat seine Jahresziele bestätigt. Die Märkte erholten sich schneller als gedacht, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Essen mit. Das operative Geschäft habe sich in den ersten neun Monaten sehr robust entwickelt. Die aktuellen selektiven Lockdown-Maßnahmen werden laut Konzern keinen maßgeblichen Einfluss auf die Ganzjahresergebnisse haben.
Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank in den ersten neun Monaten auf 2,7 Milliarden Euro. Auf Pro-Forma-Basis waren es im Vorjahreszeitraum 2,99 Milliarden Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss ging ebenfalls zurück: Von 1,29 Milliarden Euro pro-forma auf 1,1 Milliarden. Die Vorjahreszahlen wurden angepasst: Sie beinhalten auch schon alles, was durch das Tauschgeschäft mit RWE und die damit verbundene Aufteilung von Innogy eigentlich erst später dazugekommen war.
Der Rückgang sei überwiegend auf die Belastungen durch die Covid-19-Pandemie und die außergewöhnlich warme Witterung Anfang des Jahres zurückzuführen, so E.on in einer Mitteilung. Rund die Hälfte der Ergebnis-Effekte aus Covid-19 entfallen auf das regulierte Netzgeschäft. Aufgrund der Regulierung in den unterschiedlichen Märkten kann der Großteil dieser Effekte in den Jahren 2022 bis 2024 aufgeholt werden.
Vor dem Hintergrund dieses robusten Ergebnisses bestätigte E.on die zum Halbjahr um die Ergebniseffekte aus Covid-19 aktualisierte Jahresprognose. E.on geht für das Geschäftsjahr 2020 weiterhin von einem bereinigten Konzern-Ebit in der Bandbreite von 3,6 bis 3,8 Milliarden Euro und einem bereinigten Konzernüberschuss von 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro aus.
E.on-Finanzvorstand Marc Spieker: „Wir haben im laufenden Geschäftsjahr eine starke operative Leistung erbracht. Das Energienetz- und das Kundenlösungsgeschäft liefern robuste Ergebnisse. Die Folgen der Pandemie konnten und können wir durch rechtzeitige und vorausschauende Maßnahmen begrenzen. Daher fallen die nachhaltigen Auswirkungen moderat aus, unser Geschäftsmodell hat in der Krise seine hohe Resilienz bewiesen. Das bestärkt uns darin, sowohl unsere mittelfristigen Ziele als auch unsere Dividendenpolitik in vollem Umfang zu bestätigen.“ Die Dividendenrendite beträgt derzeit 5,1 Prozent.
Die Aktie von E.on reagiert am Morgen bei Lang & Schwarz mit einem leichten Plus auf den Quartalsbericht. Bereits in den vergangenen Tagen konnte das Papier Zugewinne verzeichnen. DER AKTIONÄR bleibt durchaus zuversichtlich, favorisiert aber weiter die Aktien von RWE.
(Mit Material von dpa-AFX)