Der schweizerische Pharmakonzern Roche muss einen Misserfolg bei einer Brustkrebsstudie vermelden. Dabei geht es um eine Phase-3-Studie mit dem Medikament Tecentriq in Kombination mit Paclitaxel bei Patienten mit metastasierendem dreifach-negativem Brustkrebs (TNBC). Einen Zulassungserfolg in den USA konnte Roche in dieser Woche hingegen für einen in-vitor-Diagnostiktest zur Erkennung des Cobas-Epstein-Barr-Virus erringen.
Wie Roche am späten Donnerstagabend bekannt gab, hat die Studie mit Namen "IMpassion131" bei der relevanten Bevölkerungsgruppe keine statistische Signifikanz bezüglich des primären Endpunkts des progressionsfreien Überlebens (PFS) bei der Erstlinienbehandlung erreicht. Konkret wurde die Wirkung von Tecentriq (Atezolizumab) in Kombination mit Paclitaxel (Chemotherapie) im Vergleich zu Placebo plus Paclitaxel untersucht.
Die Daten für den sekundären Endpunkt der Gesamtüberlebenszeit (OS) zeigten laut Mitteilung zudem einen negativen Trend. Die Studie sei allerdings nicht für den sekundären Endpunkt der OS durchgeführt worden, und die Daten seien zum Zeitpunkt der Analyse noch nicht reif gewesen. Es sei daher geplant, die Nachbetrachtung bis zur endgültigen Analyse fortzusetzen, so Roche weiter.
Roche zeigt sich in der Mitteilung "enttäuscht" über die Resultate der Studie. Die vollständigen Ergebnisse der Studie würden derzeit mit globalen Gesundheitsbehörden diskutiert und auf einer künftigen medizinischen Tagung vorgestellt. Die Erkenntnisse würden zudem zur Information über bestehende und zukünftige Studien in Bezug auf TNBC verwendet werden.
An der Börse zeigten die jüngsten News keine Auswirkungen beim Kurs. Allerdings hat die Aktie von Roche bereits zuletzt eine Korrektur vollzogen. Dabei ist das Papier auch unter die wichtige 200-Tage-Linie zurückgefallen. Das kurzfristige charttechnische Bild hat sich damit nun eingetrübt. Langfristig bleibt das positive Gesamtbild aber erhalten. Zudem verfügt Roche über eine Vielzahl von weiteren hochinteressanten Projekten in der Pipeline. Nicht zu verachten außerdem: die gute Dividendenrendite von derzeit 2,8 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)