Die Shell-Aktie konte zuletzt deutlich zulegen. Grund hierfür war die Hoffnung auf eine Verlängerung der Förderkürzungen der OPEC+-Staaten. Am Samstag fand nun das Meeting statt. Viele Marktbeobachter (und einige Teilnehmer) hatten im Vorfeld erneut mit sehr langwierigen Verhandlungen gerechnet. Letztlich ging es dann doch relativ schnell...
So konnten sich die OPEC und ihre Kooperationspartner wie etwa Russland bereits nach wenigen Stunden auf eine Verlängerung der aktuellen Drosselung ihrer Ölproduktion um einen weiteren Monat einigen. Demnach haben die teilnehmenden Länder bei der Videokonferenz dafür gestimmt, dass auch im Juli die Ölproduktion um rund zehn Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag gedrosselt werde. Dies soll helfen, die gefallenen Ölpreise wieder steigen zu lassen. Die OPEC erwartet wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise einen drastischen Einbruch des Ölverbrauchs.
Das Kartell teilte weiter mit, dass die bislang bestehende Vereinbarung zu einer «vorläufigen Erholung der Weltwirtschaft und des Ölmarktes» beigetragen habe. Alle großen Produzenten müssten sich nun weiterhin zur Stabilisierung des Marktes verpflichten.
Die großen Ölförderländer wollen mit dem Schritt den Preisverfall in der Corona-Krise stoppen. Die OPEC und die anderen Länder hatten sich im April darauf verständigt, die Öl-Förderung um 9,7 Millionen Barrel pro Tag für die Monate Mai und Juni zu kürzen.
Russlands Energieminister Alexander Nowak betonte nach Ende der Verhandlungen, dass die Vorgaben zu 100 Prozent im Juli erfüllt werden müssten. Der April sei der schlimmste Monat auf dem Ölmarkt gewesen, die Situation habe sich aber gebessert. «Wir sehen einen positiven Effekt der gemeinsamen Handlungen. Der Markt ist aber immer noch in einem fragilen Zustand und braucht Unterstützung», sagte er der Agentur Tass zufolge.
Es ist natürlich positiv zu werten, dass sich die OPEC+ erneut einigen konnte. Da einige Marktteilnehmer aber auf eine Verlängerung um zwei Monate gehofft hatten und die Ölpreise sowie die Aktien der Branche bereits vorher deutlich gestiegen sind, könnte es in der kommenden Woche kurzfristig auch durchaus zunächst zu Gewinnmitnahmen kommen.
Energie-Aktien wie Royal Dutch Shell bleiben daher weiterhin vor allem für eher nervenstarke Anleger geeignet. Diese können aber nach wie auf eine Fortsetzung der Erholung setzen. Dabei sollte der Stoppkurs bei 12,80 Euro belassen werden.
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Mit Material von dpa-AFX
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Shell.