Die Deutsche Telekom hat sich mit den Rivalen Telefónica Deutschland und Vodafone zusammengeschlossen, um den Mobilfunkausbau gemeinsam schneller voranzutreiben. Zudem hat Vodafone starke Zahlen gemeldet. In den USA droht der Telekom allerdings ein herber Rückschlag.
Seit Jahren gilt die wachstumsstarke Tochter T-Mobile US als Perle des Telekom-Konzerns. Durch die Fusion mit Sprint soll die starke Position im US-Mobilfunkmarkt zementiert werden. Dabei ist der Erfolg eng mit dem Namen John Legere verknüpft. Der schillernde Konzernchef hat T-Mobile US vom Sorgenkind zum Aushängeschild vorangebracht.
Doch nun könnte Legere vor dem Absprung stehen. Die Softbank um Masayoshi Son will Legere laut Wall Street Journal als neuen Chef für den kriselnden Büroraum-Anbieter Wework. Der einstige Highflyer musste zuletzt den Börsengang abblasen, die Bewertung ging in den Keller und das Geld reichte nur dank einer weiteren Milliardenspritze der Softbank, die dadurch die Mehrheit übernommen hat.
Positive Nachrichten gibt es derweil aus Deutschland. Gemeinsam mit Vodafone und Telefónica Deutschland will die Telekom hierzulande 6.000 neue Mobilfunkstandorte errichten. Auch der Neueinsteiger Drillisch wurde eingeladen, sich anzuschließen. Die Unternehmen streben vor allem auf dem Land und entlang der Verkehrswege auf Straßen, Schienen und Flüssen eine bessere Netzabdeckung an.
Überraschend starke Zahlen hat derweil Vodafone präsentiert. Der Konzern wächst wieder beim Umsatz und rechnet im laufenden Jahr mit mehr Gewinn. Allerdings ringt auch Vodafone noch mit den hohen Kosten für die 5G-Auktion in Deutschland. Diese hatten bereits bei der Telekom – neben der US-Fusion mit Sprint – für eine vorsichtigere Dividendenpolitik gesorgt.
Der Abgang Legeres wäre schmerzhaft für die US-Tochter. Hier muss man aber noch abwarten. Derweil ist es positiv zu werten, dass die Netzanbieter in Deutschland beim Mobilfunkausbau zusammenarbeiten. Konservative Anleger können bei der T-Aktie unverändert an Bord bleiben.