Die Telekom-Tochter T-Mobile US wagt einen weiteren milliardenschweren Aktienrückkauf. Nach den bisherigen freigegebenen 14 Milliarden US-Dollar will Unternehmenschef Mike Sievert weitere 19 Milliarden Dollar, umgerechnet 17,7 Milliarden Euro frei machen, wie er am Mittwoch auf einer Investorenveranstaltung mitteilte.
Möglich habe dies ein höherer freier Mittelzufluss (Free Cashflow) gemacht, begründete er das Vorhaben. Die Deutsche Telekom wolle im Rahmen dieses Programmes hingegen keine Anteile abstoßen, sagte Sievert. Stand Mitte Juli hielt die Deutsche Telekom 51,4 Prozent an T-Mobile US.
Die Telekom will stattdessen Aktien über den Markt verkaufen, teilte das DAX-Unternehmen in einer eigenen Pressemitteilung mit. So sollen ab Anfang 2024 Aktien aus dem Bestand über den Markt verkauft werden, ohne die eigene Mehrheitsposition bei T-Mobile US zu gefährden. "Die genaue Anzahl von T-Mobile US-Aktien, die die Deutsche Telekom verkaufen wird, steht noch nicht fest", hieß es. T-Mobile US wolle zudem erstmals eine Dividende an die Mutter auszahlen.
Erst im zweiten Quartal hatte die Amerika-Tochter erklärt, bereits einen Großteil des genehmigten Kapitals für Aktienrückkäufe ausgereizt zu haben. So seien bislang rund 83,5 Millionen Anteile für 11,8 Milliarden Dollar zurückgekauft worden, hieß es Ende Juli. Bis Ende September hätte das Management noch weitere 2,2 Milliarden Dollar aufwenden können.
T-Mobile US ist maßgeblich für den jüngsten Erfolg des deutschen Konzerns verantwortlich und macht den Löwenanteil der Bilanz aus. Zuletzt setzte Sievert den Rotstift an: Rund 5.000 Stellen sollen abgebaut werden und zum Teil durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt werden. Die Zahl entspreche circa sieben Prozent der Gesamtbelegschaft.
Nach Ankündigung des Aktienrückkaufprogramms geriet die Aktie von T-Mobile US unter Druck. Derzeit notiert das Papier 1,2 Prozent im Minus. Auch die Aktie der Deutschen Telekom gab nach. Auf Tradegate verliert das Papier aktuell 0,1 Prozent auf 19,84 Euro. Der Druck dürfte aber wohl nicht lange anhalten. Insgesamt geht es bei T-Mobile US in die richtige Richtung. DER AKTIONÄR bleibt deswegen langfristig – genauso wie für die Mutter Deutsche Telekom – optimistisch. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR für beide Titel im Jahr 2020 liegen Anleger mittlerweile gut in Front. Dabeibleiben und Positionen mit einem Stopp bei 115,00 Euro (T-Mobile US) und 17,20 Euro (Deutsche Telekom) absichern.
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