Die Deutsche Telekom kämpft derzeit an vielen Baustellen. Neben der US-Fusion und der 5G-Versteigerung will der Konzern nun auch in Österreich in den Angriffsmodus schalten. Die Geschäfte werden unter einer neuen Marke gebündelt, beim 5G-Ausbau will der DAX-Konzern auch in der Alpenrepublik aufs Tempo drücken.
Aus T-Mobile Austria wird in Zukunft die Marke „Magenta“. Damit will der Konzern den Marktführer A1 Telekom Austria attackieren. Inzwischen stimmen auch die Voraussetzungen: Seit der 1,9 Milliarden Euro schweren Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC bietet die Deutsche Telekom in Österreich neben dem Mobilfunk- auch ein eigenes Festnetz an. Diese Bündelung steigert die Effizienz und ist deshalb deutlich lukrativer.
Große Pläne
„Wir verbinden das ultraschnelle Glasfasernetz und das beste Mobilfunknetz“, zitiert das Handelsblatt Andreas Bierwirth, den CEO der Österreich-Tochter. Vor allem beim neuen Mobilfunkstandard 5G will er Gas geben und ein Paradebeispiel für den schnellen Netzausbau im Konzern werden.
Bis 2025 will die österreichische Regierung ein flächendeckendes 5G-Angebot. Die Telekom will daran einen entscheidenden Anteil haben. Offen bleibt aber, ob die Österreich-Tochter beim Ausbau auch wie bisher auf den chinesischen Ausrüster Huawei setzt. Das Problem: Eine Zusammenarbeit könnte die Fusion einer anderen Telekom-Tochter, T-Mobile US, mit Sprint gefährden, da Huawei in den USA als Sicherheitsproblem gilt.
Abwarten
Die Deutsche Telekom arbeitet an vielen Fronten. Doch im Aktienkurs spiegelt sich das nicht wieder, der DAX-Titel pendelt unverändert seitwärts. Aufgrund der unsicheren Gemengelage dürfte sich daran vorerst auch nichts ändern. Die offene Zukunft der US-Tochter und die hohen Kosten für den 5G-Ausbau in Deutschland drücken auf die Stimmung. Auch in Österreich bleibt offen, ob die Attacke auf A1 Telekom Austria gelingt.
Die Aktie ist deshalb weiter lediglich eine Halteposition. Wer bei der Dividendenperle investiert ist, bleibt aber dabei.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.