Der 5G-Ausbau in Deutschland schreitet voran. Da jedoch nach wie vor Unsicherheit bezüglich der Beteiligung des umstrittenen chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei herrscht, läuft der Fortschritt nur schleppend. Die Deutsche Telekom schafft nun Fakten und arbeitet mit Huawei weiter zusammen – das ruft harsche Kritik hervor.
Das Handelsblatt berichtet, dass Ausrüstung von Huawei beim Aufbau neuer Antennen und bei der Aufrüstung älterer Antennen per Softwareupdate verbaut wird. Neben Huawei kommt auch Ericsson zum Zug. Die Telekom argumentiert, dass nur bestehende Technologie modernisiert wird und deshalb keine neuen Verträge mit Huawei abgeschlossen würden. Neue Abschlüsse hatte der Konzern wegen der unsicheren Rechtslage auf Eis gelegt.
Nun besteht zwar das geringe Risiko, dass die Telekom die Komponenten von Huawei wieder ausbauen muss, falls der chinesische Anbieter doch noch ausgeschlossen wird. Doch diese Gefahr geht der Konzern ein, um die günstigen und leistungsstarken Huawei-Teile verbauen zu können.
Aus der Politik kommt harsche Kritik. Während Kanzlerin Angela Merkel sowie Wirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) Huawei nicht grundsätzlich ausschließen wollen, ist der Koalitionspartner SPD klar gegen eine Beteiligung. Doch auch in der Union gibt es viele Stimmen gegen Huawei. Zudem argumentieren das Auswärtige Amt und der BND gegen die Chinesen. Nachdem die Corona-Krise verdeutlicht hat, wie problematisch Abhängigkeiten von anderen Ländern sind, haben diese Stimmen nun noch einmal an Gewicht gewonnen.
Der Schritt der Deutschen Telekom ist umstritten. Wie es weitergeht, bleibt völlig offen. Allerdings sollte die Politik endlich Klarheit schaffen, um Planungssicherheit zu ermöglichen. Unabhängig davon gilt: Die T-Aktie bleibt ein attraktives Investment für konservative Anleger.
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