Die Zahlen der Deutsche Post für das erste Quartal, die im Mai vorgelegt wurden, waren eine kleine Katastrophe. Ihr folgte die Gewinnwarnung für das Gesamtjahr nur einen Monat später. Nun wird der Logistikriese morgen über das zweite Quartal berichten. Wohin geht dann die Reise für die zuletzt gebeutelte Aktie?
Während beim Umsatz ein kleines Plus von knapp einem Prozent auf 15,0 Milliarden Euro erwartet wird, gehen die Analysten für das operative Ergebnis von einem Rückgang im höheren einstelligen Prozentbereich aus. Das Nettoergebnis dürfte sich den Schätzungen zufolge auf 0,40 Euro je Aktie belaufen, was 20 Prozent unter dem Ergebnis des Auftaktquartals liegen würde. Die Experten rechnen damit, dass die Restrukturierungen im abgelaufenen und wohl auch in einigen Folgequartalen noch einiges an Geld verschlingen werden.
2020er-Ziel in Gefahr?
Spannend dürfte vor allem der Ausblick auf das Gesamtjahr sowie auf das Jahr 2020 von Konzernchef Frank Appel sein. Bisher hielt er an dem Langfrist-Ziel, 2020 ein EBIT von 5,0 Milliarden Euro zu erzielen, trotz der jüngsten Probleme fest. Einige Analysten bezweifeln aber bereits, dass der DAX-Konzern dies schaffen kann.
Ein ganz heißes Eisen
Die Aktie der Deutschen Post bleibt zunächst weiter ein heißes Eisen und vorerst für konservative Anleger ungeeignet. Lediglich sehr mutige Anleger könnten allmählich wieder erste Trading-Positionen aufbauen. Hierbei sollte aber unbedingt mit einem engen Stopp gearbeitet werden. Dieser sollte bei 27,10 Euro (knapp unter dem bisherigen Jahrestief) platziert werden.