Lange Zeit ging es bei der Deutschen Bank nur abwärts. Mit den sinkenden Aktienkursen verschlechterten sich auch die Ratings für den Konzern. Doch der im Sommer 2019 eingeleitete Umbau trägt Früchte: Die Deutsche Bank kommt nicht nur besser durch die Corona-Pandemie als gedacht, sondern die Ratingagenturen werden anscheinend wieder optimistischer für das Finanzinstitut.
So hat die Ratingagentur Fitch laut Bloomberg ihre Bewertung für die riskantesten Anleihen der Deutschen Bank angehoben. Die Tier-1-Anleihen wurden um ein Level auf BB- hochgestuft. Das ist drei Stufen unter dem Investment-Grade. Tier-1-Anleihen sind nachrangige Schuldverschreibungen der Banken, die unter Basel III eingeführt wurden. Sie werden dem Eigenkapital zugerechnet, da sie in einer akuten Krise – das harte Kernkapital sinkt unter eine bestimme Schwelle – von Fremd- in Eigenkapital gewandelt werden können.
Stärkere Kapitalposition
Für die Deutsche Bank ist die Heraufstufung ein wichtiges Signal. Zum einen sinken dadurch tendenziell die Finanzierungskosten. Andererseits zeugt ein höheres Rating von mehr Stabilität. Fitch begründet den Schritt damit, dass sich die Risiken für die Anleihegläubiger verringert hätten. Die Kapitalisierung habe sich verbessert, zudem habe die Bank Kapitalpuffer, die ausreichen sollten, um Ausschüttungen wie die Kuponzinsen für die Tier-1-Anleihen zu zahlen.
Die harte Kernkapitalquote der Bank erreichte im zweiten Quartal 13,3 Prozent ausgehend von 12,8 Prozent Ende März. Der Umbau konnte somit aus eigener Kraft finanziert werden, der Großteil der Restrukturierung ist abgeschlossen. Die Aktie bleibt ein heißes Eisen, aber der Kurs könnte demnächst die Marke von acht Euro knacken. Der Abwärtstrend vom März bei 8,65 Euro rückt immer mehr in den Fokus. Trader können das Szenario spielen, alle anderen warten ab.