Das vergangene Jahr lief für die Deutsche Bank deutlich besser als gedacht. Trotz der Pandemie steht ein Plus von fast 30 Prozent bei der Aktie zu Buche. Sehr gute Geschäfte im Investmentbanking und ein fortschreitender Umbau haben alle Erwartungen übertroffen. Doch damit gibt sich Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing nicht mehr zufrieden.
In einem Interview mit der WELT AM SONNTAG sagte Sewing: „Im Vergleich stehen wir immer besser da und schaffen damit die Voraussetzungen, dass wir bei einer möglichen Konsolidierung der europäischen Banken mit am Tisch sitzen – und das nicht nur als Juniorpartner“. Hintergrund ist die zunehmende Zahl an Übernahmen in der Bankenbranche, die von Südeuropa aus derzeit Fahrt aufnimmt.
„Das muss unser Anspruch sein, und das ist auch für Deutschland wichtig. Bei Finanzdienstleistungen vor allem vom Import abhängig zu sein wäre ein strategischer Fehler.“ Bis 2022 liege der Fokus auf der Transformation der Bank. „Aber jedes Quartal, in dem wir dabei erfolgreich sind, macht uns stärker“, so Sewing. Positiv hob er zudem die starken Zahlen des Investmentbankings hervor: „Ich bin sehr stolz, dass wir hier jetzt noch erfolgreicher arbeiten, als wir es ursprünglich erwartet hatten.“
Die Aktie der Deutschen Bank hat sich trotz des verschärften Lockdowns bisher gut gehalten. Sewing versprühte bereits letztes Jahr neuen Optimismus, nachdem der Konzernumbau schneller als gedacht anlief. Investierte Anleger bleiben dabei, die nächste Hürde liegt im Bereich von zehn Euro.