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10.02.2020 Martin Mrowka

Deutsche Bank: Das ist ein Rückschlag für die Aktionäre

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Deutsche Bank

Überraschung am Montag-Abend: Die jüngste kräftige Kurserholung des eigenen Aktienkurses nutzt die Deutsche Bank für eine kräftige Kapitalmaßnahme. In den USA will sich der Bankenprimus bis zu eine Milliarde Dollar frisches Geld besorgen. An der Börse kommt das zunächst nicht gut an. Die in den vergangenen Wochen extrem gut gelaufene Aktie verliert nachbörslich.

Etwas mehr als fünf Jahre nach der letzten großen Kapitalmaßnahme schlägt die Deutsche Bank nun wieder zu: Sie stärkt ihr Eigenkapital mit der Ausgabe von Anleihen. Der Vorstand habe mit Zustimmung des Präsidialausschusses des Aufsichtsrats beschlossen, entsprechende Wertpapiere im Volumen von mindestens einer Milliarde US-Dollar zu emittieren, heißt es in einer Ad-hoc-Meldung am Montagabend mit. Die Papiere sollen als zusätzliches Kernkapital (AT1) anerkannt werden.

Dieses "Additional Tier-1-Capital" gehört zum harten Kernkapital. Die Transaktion sei ein weiterer Schritt, die Einhaltung der regulatorischen Kapitalanforderungen sicherzustellen, indem ein Niveau von AT1-Instrumenten in Höhe von 1,5 Prozent oder mehr der risikogewichteten Aktiva auf vollständig umgesetzter Basis beibehalten werde, heißt es in der Mitteilung. Sie unterstütze die Bank außerdem auf dem Weg zur Erfüllung einer Verschuldungsquote von 4,5 Prozent im Jahr 2020.

Anleger zeigten sich nachbörslich jedoch wenig begeistert. Der Aktienkurs der Deutschen Bank sackte auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um etwa 1,5 Prozent ab. Nach einem Kursanstieg von 38 Prozent seit Jahresanfang und sogar 52 Prozent seit Anfang Dezember war klar, dass es so nicht mehr lange weitergehen kann.

Außerdem wurde heute bekannt, dass der Leerverkäufer Marshall Wace seine Netto-Short-Position in Aktien der Deutsche Bank AG in der vergangenen Woche auf 0,6 Prozent aufgestockt hat. Nun sind damit insgesamt mindestens 3,18 Prozent der Deutsche Bank-Aktien leerverkauft.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

An Gewinnmitnahmen ist noch niemand arm geworden. Bereits heute Morgen riet DER AKTIONÄR hier, nach dem starken Anstieg zumindest teilweise Gewinne mitzunehmen, auch in dem für Mutige in AKTIONÄR 04/20 empfohlenen Call auf die Aktie (WKN: CJ7ZVS). Für ein direktes Engagement in der Aktie sollte ein Rücksetzer abgewartet werden, der in den kommenden Tagen oder Wochen den Deutsche-Bank-Kurs Richtung 8-Euro-Marke drücken könnte.


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