In der vergangenen Woche setzte die Deutsche-Bank-Aktie ihre Rallye fort. Nachdem der Einstieg des neuen Großinvestors Capital Group am Donnerstag vor einen satten Kursanstieg von mehr als zehn Prozent sorgte, notiert die Aktie heute fast unverändert. Damit folgt sie dem schwachen Gesamtmarkt. Die grundsätzliche Analystenhaltung hat sich trotz oder wegen des starken Kursanstiegs nicht geändert. Das Engagement der Capital Group wird aber positiv gesehen.
Die DZ Bank hat den fairen Wert je Aktie der Deutschen Bank nach dem Einstieg der US-Investmentgesellschaft Capital Group von 7,60 auf 8,20 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Halten" belassen. Am Kapitalmarkt steige das Vertrauen in die neue Strategie der Deutschen Bank, wie der Einstieg der Capital Group zeige, schrieb Analyst Markus Mischker. Der Weg zu einer "neuen" Deutschen Bank ist seines Erachtens aber weiterhin mit signifikanten Risiken versehen. Er halte daher den Bewertungsabschlag, welcher sich aus der Unsicherheit über den Restrukturierungserfolg und die niedrige Ertragskraft speise, für angemessen. Weitere Erfolge im Zuge der Restrukturierung könnten eine moderat höhere Bewertung rechtfertigen.
Berenberg-Bank weiter skeptisch
Deutlich pessimistischer ist die Berenberg-Bank. Analyst Eoin Mullany sieht die gute Kursentwicklung seit Jahresbeginn durch die starke Kapitalbasis begründet. Die weiterhin schwache Profitabilität im Kerngeschäft dürfte sich aber nicht so schnell ändern. Sein Kursziel verbleibt auf 5,50 Euro mit der Empfehlung „Sell“.
Nachdem starken Anstieg sollte die kurzfristige Entwicklung der Aktie wieder stärker vom Gesamtmarkt abhängen. Im Januar wurde in Ausgabe 04/2020 des AKTIONÄR für Mutige ein Call auf die Aktie empfohlen (WKN: CJ7ZVS). Nun sollte die Hälfte verkauft werden. Mit dem Rest kann auf steigende Kurse gesetzt werden. Der Stopp sollte eng nachgezogen werden.
Für ein direktes Engagement bei der Aktie wird ein Rücksetzer abgewartet, da die AKtie heiß gelaufen ist.
Mit Material von dpa-AFX.