Wie gestern bekannt wurde, will Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing bis 2022 monatlich Deutsche-Bank-Aktien kaufen. Jeden Monat will er dafür 15 Prozent seiner Netto-Vorstandsvergütung aufwenden. Insgesamt sollen so über 40 Monate 850.000 Euro zusammenkommen. Sollten Anleger seinem Beispiel folgen?
Bei Sewings Plänen handelt es sich um eine vertrauensbildende Maßnahme. Sie soll zeigen, dass es bei der Deutschen Bank wieder bergauf geht. Das Allzeittief von unter sechs Euro ist gerade erst verdaut. Der Chart sendet durchaus freundliche Signale, der Kurs hat jetzt den kurzfristigen Abwärtstrend bei 6,57 Euro geknackt und damit ein Kaufsignal geliefert. Die 50-Tage-Linie kommt bei 6,70 Euro ist in Sicht. Trader können auf einen Bruch setzen. Bis zur nächsten EZB-Sitzung am 12. September können sie darauf spekulieren, dass die Notenbank einen Staffelzins für Geschäftsbanken einführt. Das würde die Deutsche Bank um Millionen entlasten.
Fundamental teuer
Langfristig sieht es dagegen weniger gut aus für die Aktie. Das zeigt nicht zuletzt der Peer-Group-Vergleich: Das KGV für nächstes Jahr liegt bei 16, die Peergroup kommt auf neun. Sehr aussagekräftig ist auch die Eigenkapitalrendite. Allgemein gilt eine Bank bei einem Wert von fünf bis sieben Prozent als wirtschaftlich. Die Deutsche Bank hat 2019 eine negative Rendite. Die Konkurrenz kommt im Durchschnitt auf 10,3 Prozent.
Niedrigzinsen, Regulierung und Konjunkturabschwung machen der Deutschen Bank das Leben schwer. Zudem ist die Aktie fundamental teuer bewertet. Anleger können sehr kurzfristig auf steigende Kurse setzen. Einen langjährigen Aktiensparplan wie Deutsche-Bank-Chef Sewing sollten sie hingegen nicht einrichten.