Delivery Hero braucht Cash für allgemeine Unternehmenszwecke. Dafür jedenfalls soll das Geld verwendet werden, das nun hoffentlich der Verkauf von Anteilen an einer Beteiligung bringt. Unterstützung erhält Delivery Hero dabei von prominenter Banker-Seite. Barclays Bank, Goldman Sachs und Morgan Stanley begleiten das Vorhaben.
Delivery Hero will frisches Geld. Zu diesem Zweck hat es Barclays Bank, Goldman Sachs und Morgan Stanley damit beauftragt, bis zu 68.206.076 Class A Aktien von Deliveroo PLC an den meistbietenden zu verkaufen. An der Londoner Börse werden die Papiere derzeit zu 1,22 Pfund gehandelt. In Deutschland zu 1,41 Euro. Der Wert der Transaktion, mit deren Abschluss Delivery Hero bis 1. Februar rechnet, könnte somit 96 Millionen Euro vor Kosten erreichen. Die Beteiligung entspricht 4,5 Prozent an Deliveroo. Nach dem Deal sollte Delivery Hero keine Deliveroo-Aktien mehr besitzen.
Im zurückliegenden Jahr war die Aktie von Delivery Hero der größte Verlierer im MDAX. Sie büßte 45,4 Prozent ihres Wertes ein. Wer nun denkt, das sei ein einmaliger Ausrutscher gewesen, der irrt. Auch 2022 war Delivery Hero vor allem für eines bekannt: Verluste. Die Aktie verlor 53,64 Prozent. Und das, nachdem sich Aktionäre der Gesellschaft auch 2021 vor allem mit roten Vorzeichen auseinandersetzen mussten. Minus da: 23,44 Prozent. Unter dem Strich notiert das Papier heute beinahe 85 Prozent unterhalb ihres Allzeithochs, das sie zu Beginn des Jahres 2021 erreicht hatte.
Delivery Hero plant vollständig bei Deliveroo auszusteigen. Es ist sozusagen die letzte Aktienlieferung, die hier ansteht. Dass das Geld für "allgemeine Unternehmenszwecke" verwendet werden soll, klingt nicht nur uninspiriert, sondern auch danach, als sei das Berliner Unternehmen, dessen Aktie sich seit Jahren auf Talfahrt befindet, darauf angewiesen. Finger weg!