Am Montag verflüchtigten sich die frühen Gewinne im DAX nach dem in Frankreich ausgebliebenen Rechtsruck bis Handelsschluss. Zum einen lässt der Ausgang der Parlamentswahlen eine schwierige Regierungsbildung in Paris befürchten. Zum anderen stehen im weiteren Wochenverlauf wichtige Termine auf der Agenda. Es gab aber auch positive Ausnahmen, die mit grünen Vorzeichen in die neue Woche gestartet sind.
Der heimische Leitindex, der am Morgen noch über 18.600 Punkte gestiegen war, beendete den Handel letztlich mit minus 0,02 Prozent auf 18.472,05 Zähler. Der EuroStoxx 50 und der französische Cac 40 schlossen ebenfalls etwas tiefer. In den USA bröckelten die Auftaktgewinne an der Wall Street und den Nasdaq-Börsen zuletzt ebenfalls deutlich ab.
Nach dem überraschenden Sieg der Linken in Frankreich herrscht jetzt Ungewissheit, wie eine Regierung gebildet werden kann. „Dass die Stichwahl in Frankreich keinen eindeutigen Sieger hervorbrachte, ist für die Börse nicht das schlechteste Szenario“, begründete Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets die anfänglich positive Marktstimmung. „Hätte links oder rechts mit einer absoluten Mehrheit im Parlament nur einige der radikalen Positionen in Zukunft durchsetzen können, wäre dies für die Finanzmärkte die schlechtere Option gewesen.“
Im Wochenverlauf kommen aus Übersee noch richtungsweisende Termine auf. Dazu gehören vor allen die US-Verbraucherpreisdaten am Donnerstag und der Auftakt der US-Berichtssaison mit den ersten Großbanken am Freitag.
Die Aktien der Munich Re und Hannover Rück können nach der schwachen Vorwoche, die im Fokus der Hurrikan-Saison stand, wieder etwas Boden gut machen. Der ungewöhnlich frühe Start in die diesjährige Hurrikan-Saison hat viele Anleger mit Fokus auf Versicherungs-Aktien verunsichert und auch die Kurse der heimischen Branchenvertreter belastet. Das AKTIONÄR-Fazit für das Duo hat Bestand: Wegen der Hurrikan-Saison könnten die Aktien kurzfristig etwas unter Druck stehen, an den positiven Langfristaussichten ändert dies aber nichts.
Nach einem starken Jahresauftakt musste die Aktie des Online-Modehändlers Zalando seit April deutlich zurückstecken und büßte in der Spitze mehr als ein Viertel ihres Werts ein. Doch beflügelt von positiven Analystenkommentaren in der letzten Woche stehen die Zeichen nun auf Trendwende. Diese Marken sind jetzt wichtig. Auch bei Siemens sorgen positive Analystenstimmen für Schwung.
Das Rekordhoch aus dem Mai bei 188,88 Euro rückt damit wieder näher.
(Mit Material von dpa-AFX)
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