Im freundlichen Marktumfeld kann die Siemens-Aktie an die jüngsten Zugewinne anknüpfen und ihre Erholung fortsetzen. Für Schwung sorgen auch mehrere positive Analystenstimmen, die allesamt zum Kauf des DAX-Titels raten. Das Rekordhoch aus dem Mai bei 188,88 Euro rückt damit wieder näher.
Bernstein-Analyst Nicholas Green nimmt in seiner Studie vor allem Bezug auf den Konglomeratsabschlag. Dieser sei zweifellos vorhanden und sei über die Zeit sogar gestiegen, obwohl Siemens das Portfolio verschlankt habe. Dafür gebe es keine rationale Erklärung. Inzwischen sei der Abschlag gegenüber den Wettbewerbern ABB und Schneider Electric historisch hoch, weshalb Green die Siemens-Aktie als außerordentlich günstig bezeichnet. Sein Kursziel lautet 222 Euro, die Einstufung „Outperform“.
Noch optimistischer ist Andrew Wilson von JPMorgan, der den fairen Wert sogar erst bei 225 Euro sieht. Nach dem Verkauf des Elektromotorengeschäfts Innomotics passte er sein Bewertungsmodell entsprechend an. Das Fazit lautet aber unverändert „Overweight“.
„Outperform“ lautet auch das Votum von RBC-Analyst Mark Fielding, der das Kursziel auf 195 Euro beziffert. Die europäische Investitionsgüterindustrie mache im laufenden Jahr stetig Fortschritte und dürfte nach der Stagnation im ersten Quartal von April bis Juni organisch wieder um zwei Prozent gewachsen sein. Im zweiten Halbjahr rechnet er sogar mit plus vier Prozent. Angesichts der überdurchschnittlichen Bewertung des Sektors müssten Anleger zwar selektiv vorgehen. Siemens gehört dabei aber zu seinen bevorzugten Werten.
Die Aussichten für Siemens sind langfristig gut, vor allem der zu hohe Konglomeratsabschlag sollte peu à peu abgebaut werden. Der Fokus auf Digitalisierung wird sich künftig vermehrt auszahlen und sollte der Aktie zeitnah neue Hochs bescheren. Im DAX bleibt Siemens ein Basisinvestment.